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Der Alltag des Rettungssanitäters: Interview mit Paul

Wenn die Rettungssanitäter gerade voll bei der Sache sind, sorgen sie mit Blaulicht und Martinshorn für jede Menge Aufmerksamkeit, aber ihre dabei getane Arbeit bleibt von der Öffentlichkeit meist unbemerkt. Die Sanitäter im ganzen Land sorgen dafür, dass in 60 Minuten in der Stunde, an 24 Stunden am Tag, in 7 Tagen in der Woche und je nach Kalenderjahr an 365 beziehungsweise 366 Tagen im Jahr medizinische Versorgung bereitsteht, und das ist bei alleine Tausend Verkehrsverletzten pro Tag wichtig. Paul, der seine alltäglichen Erlebnisse im Rettungsdienst auf seinem Blog verewigt, erzählt uns mehr über diesen Beruf.

 

 

 

Wieso hast du dich dazu entschlossen, beim Rettungsdienst anzufangen?

Ich wollte eigentlich schon immer was mit Menschen machen. Über die Feuerwehr bin ich dann in Kontakt mit dem Rettunsgdienst gekommen. Da entstand dann die Idee, meinen Zivildienst im Rettungsdienst zu machen. Und dort hat mich das Virus Rettungsdienst infiziert. Es ist mein Traumberuf, hier kann ich alle meine Fähigkeiten einsetzen.


Was genau sind deine Aufgaben?

Meine Aufgabe als Rettungsassistent ist es, Verletzte und kranke Menschen medizinisch so zu versorgen, dass ich sie mit dem Rettungswagen in eine geeignete Klinik bringen kann. Dazu stehen mir verschiedene Geräte und Medikamente zur Verfügung.

 

Alltag als Notarzt

 

Geht es in der Ausbildung zum Sanitäter nur um erste Hilfe oder kann ein Sanitäter wenn nötig auch Eingriffe durchführen, für die normalerweise ein Arzt zuständig ist?

Wir haben eine 2 jährige Ausbildung, die weit über die Erste Hilfe hinaus geht. Bei lebensbedrohlichen Zuständen müssen wir sogar ärztliche Massnahmen übernehmen, dazu sind wir auch ausgebildet. Leider sperren sich Ärzte in Deutschland gegen diese und weiterführende Massnahmen durch uns. Hier geht es nicht um den Patient, sondern um die Stellung als Arzt, die man gefährdet sieht, wenn wir weitere Massnahmen übernehmen. In anderen Ländern geht dies ohne Probleme.

 

Wie viel Prozent der Einsätze werden im Schnitt mit Blaulicht gefahren?

Das ist sehr schwer zu sagen, aber es dürfte weitaus mehr Fahrten ohne Blaulicht geben als mit. Nicht jede Verletzung oder Erkrankung ist lebensbedrohlich, sodass mit Blaulicht gefahren werden muss.

 

Was machst du in der Zeit zwischen den Einsätzen?

In dieser Zeit wird der Rettungswagen wieder mit Material bestückt, welches wir beim Einsatz verbraucht haben. Außerdem wird gegessen, ausgeruht oder auch mal ein bisschen in einem Buch gelesen. Während der Nacht, wenn keine Einsätze sind, legt man sich auch ins Bett und ruht.

 

Bist du nur während deiner Schicht Sanitäter oder kann es auch passieren dass du mitten in der Nacht zu einem Einsatz gerufen wirst?

Das ich in meiner Freizeit zu einem Einsatz gerufen werde, passiert nur bei einem riesen Unglück, wenn zum Beispiel ein Zug entgleist, ein Krankenhaus brennt oder ein Flugzeug abgestürzt ist.

 

Wie arbeitet es sich als Rettungssanitäter

 

Gehen dir bestimmte Bilder, die du im Alltag siehst, nahe oder hat man da eine Distanz?

Man hat schon eine gewisse Distanz, denn sonst kann man diesen Beruf nicht machen. Wir dürfen mitfühlen, aber nicht mitleiden. In meinem Privatleben bin ich deswegen schon gelassener, aber nicht total abgestumpft.

 

Ist es dir schon einmal passiert, dass du jemanden versorgen musstest, den du persönlich kanntest?

Das bleibt leider in diesem Beruf nicht aus. Das sind so Einsätze, die man nicht wirklich braucht.

 

Wissen die Menschen, die als erstes an Unfallorten eintreffen, genug über die erste Hilfe oder gibt es da Nachholbedarf?

Leider gibt es sehr hohen Nachholbedarf. Deswegen habe ich auf meinem Blog einen Aufruf gestartet. Hier sollen die Leser ihre Erste Hilfe Geschichten posten um anderen zu zeigen, das Erste Hilfe wichtig ist und man nichts falsch macht. Nur wenn man nicht hilft, macht man etwas falsch.

 

Notarzt Beruf Erfahrungen

 

Ist der Beruf mit jedem Einsatz anders oder ist es am Ende immer derselbe Arbeitsablauf?

Jeder Einsatz ist eine neue Herausforderung. Denn wir wissen meistens nicht, was uns wirklich erwartet. Wir sehen hinter Türen, die für den normalen Bürger meistens geschlossen bleiben.


Wie sollte man beschaffen sein, um Sanitäter werden zu können?

Ein hohes Maß an fachlichen Wissen sollte ihn auszeichnen, er sollte handwerkliches Geschick besitzen und improvisieren können. Er sollte kein Problem haben, in Sekundenschnelle Entscheidungen zu treffen und unter Stress einen kühlen Kopf behalten. Ihn zeichnet weiter aus, mit einem Patient zu fühlen, aber nicht mit zu leiden. Schichtarbeit und Überstunden sollten ihn auch nicht abschrecken.

 

 

Bilder: Titelbild: Clker; Notruf 112 Aufschrift auf Tankdeckel: I-vista  / pixelio.de; Rettungswagen Flotte: Karl-Heinz Laube  / pixelio.de; Notarzt Aufschrift Motorhaube: FotoHiero  / pixelio.de

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4 thoughts on “Der Alltag des Rettungssanitäters: Interview mit Paul

  1. Peter sagt:

    Ein Interviewer der den Unterschied zwischen Rettungsassistent und Sanitäter nicht kennt und ein Befragter der gerne Ärzt spielen würde ohne Medizin zu studieren.

    1. gnaddrig sagt:

      Vielleicht eher ein Befragter, der lieber eine dringend notwendige Maßnahme ergreift als einen Verletzten sterben zu lassen, weil er als Nichtarzt keine Spritze setzen darf (oder was weiß ich, wo da die Grenzen verlaufen). und der Notarzt noch nicht da ist.

      Es ist ja nicht so, als ob er dafür nicht ausgebildet wäre.

  2. fentamo sagt:

    Ich kann meinem Vorredner nur beipflichten.
    Diese Standeskämpfe zwischen Ärzten und Rettungsfachpersonal bin ich Leid, egal von welcher Seite geschossen wird. Inzwischen leider vermehrt von Seiten des RFP.

  3. alltagimrettungsdienst sagt:

    fentamo

    Das kann man sehen wie man möchte, wer hier gerade mehr auf die Pauke haut. Ich habe aber weder Lust noch Zeit mich darüber aufzuregen, denn zum Glück belastet mich das hier in der Schweiz nicht. Schade finde ich es nur für die Kollegen in Deutschland.

    Peter

    Erst bei mir sich wie Graf Koks gegenüber Erst Helfern aufspielen und jetzt hier gegen mich nach treten, kein feiner Zug.

    Nur eins dazu..ich spiele niemals mit der Gesundheit meiner Patienten. Ich bin dazu ausgebildet und beauftragt diese Massnahmen durch zu führen.

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