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Erik über seine Erfahrungen als Austauschschüler in den USA

Etwa 20.000 Schüler wagen jedes Jahr das Abenteuer ein Auslandsjahr in Angriff zu nehmen. Dabei geht es mittlerweile in alle Regionen der Welt, aber die USA bleibt nach wie vor das beliebteste Ziel, den “American Dream” zu leben ist ein Wunsch für viele. Das Jahr, oder besser gesagt Schuljahr da die Programmdauer Neun Monate beträgt, ist ein großes Abenteuer. Im Interview erzählt uns Erik, der sein Austauschjahr in Maryland verbringt, über seine Erfahrungen.

 

 

 

Wieso hast du dich zu einem Auslandsjahr entschieden?

Mein Lehrer hat mir damals davon erzählt und ich fand die Idee einfach gut. Ich habe dann ein wenig recherchiert, Erfahrungsberichte gelesen, mit meinen Eltern und Freunden darüber gesprochen und ich bin zu dem Schluss gekommen dass so ein Jahr so viel Gutes an sich hat, dass man es einfach machen muss. Ich hatte natürlich eine Menge Zweifel wie viele Dinge so weit weg von zuhause funktionieren würden, aber am Ende haben mich die ganzen guten Erfahrungen, Sprach- und Weltkentnisse die man daraus gewinnen kann und natürlich auch das Abenteuer dazu bewegt, das Ganze zu machen.


 

Wie wird das alles organisiert?

Man kann sich bei verschiedenen Organisationen für ein Auslandsjahr in den USA bewerben. Die nehmen einen dann fast die komplette Organisation und den ganzen Papierkram ab. Es gibt Handbücher, ein Vorbereitungstreffen und bei Fragen hat man dann immer jemanden der einem helfen kann. Die Organisation kümmert sich auch um das Finden einer Gastfamilie und einer Schule und sie sorgt dafür dass man alle Dinge die man selbst in der Hand hat, also etwa das Visum, Flugbuchung und einen Bankaccount, rechtzeitig erledigt und dafür werden dann auch Tipps gegeben. Wenn man nicht Verwandte oder sehr gute Freunde in den USA hat, dann muss man eine Organisation dafür aufsuchen.

 

Amerika aus der Luft
Amerika aus der Luft

Das ist ja schon ziemlich teuer. Kann jeder so etwas machen?

Das stimmt. Es gibt einige Stipendien und Sponsoren, die einem dabei helfen können. Wer weiß dass er so etwas später mal machen will und solche Finanzspritzen gut gebrauchen kann, der sollte sich in gemeinnütziger Arbeit engagieren, bei Veranstaltungen aushelfen und solche Dinge eben. Das hilft einem, Geld von diesen Organisationen zu bekommen. Natürlich kann man auch mit dem Zielland beeinflussen ob das Ganze möglich ist. Innerhalb Europas ist es natürlich am günstigsten, außerhalb zählt die USA schon zu den günstigeren Ländern. Wer nach Neuseeland oder Australien will, der muss da eine Menge mehr bezahlen.

 

Was hast du in den Tagen und Wochen davor machen müssen?

Die Zeit verging wie im Flug. Ich habe mir natürlich Gedanken um mein Gepäck gemacht und kurz davor ist eigentlich das Visum das große Ding. Das ist eine Menge Papierkram und dann muss man zu einer der Botschaften fahren, in der man dann auch eine Menge Zeit verbringt. Bei mir kam die Gastfamilie sehr spät, also habe ich eigentlich jeden Tag gebangt ob ich denn endlich eine bekommen werde. In der Zeit davor wird die Sache immer realer, man kann sich aber immer noch nicht ausmalen wie es dann mal werden wird.

 

Wie schwierig ist der Abschied aus Deutschland?

Das ist einer der unschönen Dinge. Man ist natürlich sehr traurig, aber gleichzeitig startet man eben auch in ein großes und aufregendes Abenteuer. Der Flug ist dann natürlich nochmal stressig und man hofft dass man seine bis zum Rand gepackten Koffer nicht ausleeren muss. Ich durfte das mit meinem Handgepäck machen, das war aber noch in Deutschland. In den USA ging das dann alles glatt. Es ist ein komisches Gefühl. Man ist müde und traurig, aber gleichzeitig hellwach und aufgeregt.

Truthahn für Thanksgiving
Truthahn für Thanksgiving

 

Wie war dein Einstieg in den USA?

Es ist schon alles anders. Der Kulturschock kam bei mir als ich meinen ersten Schultag hatte. Wie die Leute hier ticken, das ist einfach komplett anders. Am Anfang lernt man einfach so viele Dinge auf einmal, das ist einfach unglaublich. Es ist egal wo man hingeht, alles ist anders und neu. Die Straßen, die Supermärkte, sogar McDonalds. Vor allem am Anfang ist das dann natürlich alles super und aufregend. Man hat am Anfang dann auch oft Probleme die Leute zu verstehen, denn der Akzent ist dann doch schon ziemlich anders und ungewohnt. Am Anfang ist man dann sehr darum bemüht ein paar Freunde zu finden. Wenn ersteinmal jeder weiß dass man aus Deutschland ist, ist das natürlich um Mengen einfacher, dann stürzen sich die Leute regelrecht auf einen.

 

Wie ist das mit Heimweh?

Das ist natürlich bei jedem anders, aber als ich hier hergekommen bin war das am Anfang einfach so aufregend dass ich kein Heimweh hatte. Erst wenn man dann mal einen ruhigen Tag hat, an dem man nachdenken kann, kommt das Heimweh. Das hat sich bei mir über das Jahr hinweg nicht wirklich geändert. Wenn ich beschäftigt bin oder gerade sehr zufrieden und glücklich, dann denkt man da nicht groß drüber nach. Wenn man dann aber in sich geht, und vor allem an Weihnachten und Silvester, dann ist man schon traurig.

 

Wie gefallen dir die amerikanischen Schulen?

Amerikanische Schulen sind für mich einer der größten Unterschiede. Das Niveau ist niedriger, die Lehrer freundlicher und hilfsbereiter, gleichzeitig wird man aber behandelt wie ein Huhn. Man hat kaum Freiheiten wo man hingehen kann, es gibt keine wirklichen Pausen bis auf das Mittagessen und manche Regeln sind sehr übertrieben streng. Man merkt dass es hier ganz klar eine große Sorge vor Amokläufen, Drogenhandel und Kriminalität gibt und dementsprechend ist die Schule dann auch geregelt. Wenn man außerschulische Aktivitäten mitmacht, hat man dann aber wieder eine relativ große Freiheit. Außerschulische Aktivitäten sind auch ein sehr guter Aspekt an den Schulen hier. Es gibt eine Menge Sportarten und Organisationen.

 

Weihnachtsparade
Weihnachtsparade

Kannst du uns die Unterschiede im Lifestyle erklären?

Das ist schwierig zusammenzufassen, aber ich kann es einmal versuchen. Amis sehen Dinge ein wenig entspannter, das Auto ist ein wichtiger Bestandteil des Lifestyles und viele Leute sind hier unehrlich und reden um unschöne Dinge eher herum. Außerdem sind sie sehr patriotisch. Das sind jetzt natürlich ziemlich unterschiedliche Punkte, aber ich würde sagen dass sind die Dinge die hauptsächlich ziemlich anders sind. Je nach dem wo man hingeht, gibt es dann natürlich noch Rednecks, die Landeier die in Tarnfarben herumlaufen und Tabak kauen, die nocheinmal einen ganz anderen Lifestyle haben.

 

Was denkst du vom neulichen Zwischenfall als ein Deutscher Austauschschüler in den USA erschossen wurde?

Das ist natürlich eine sehr schlimme Sache, aber der Zwischenfall hatte ja nichts damit zutun dass das ein Deutscher Austauschschüler war. Es ist natürlich so, dass Austauschschüler die nicht wirklich über die amerikanische Mentalität und Waffenkultur Bescheid wissen, Gefahr laufen dass ihnen so etwas passiert. Es ist nunmal so dass Amerikaner ihr Eigentum mit Waffen verteidigen. Deswegen muss man eben mit bestimmten Dingen vorsichtig sein. Wenn es dunkel ist, sollte man zum Beispiel nicht in irgendwelchen Hinterhöfen von anderen Leuten mit Taschenlampe herumlaufen.

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Wie sieht die USA essensmäßig aus? Alles Fastfood?

Es gibt hier wirklich eine Menge Fastfood, meistens sind das dann immer mehrere Restaurants auf einem Fleck, man muss sich nur einmal diese Liste an Fastfoodketten anschauen.. Natürlich gibt es auch normale Restaurants und Supermärkte in denen es Gemüse, Obst und alles andere auch gibt, aber Fastfood ist eben in der Esskultur integriert. Es schmeckt den Leuten, ist günstig und es geht schnell. Es gibt hier wirklich eine Menge dicke Leute.

 

Könntest du dir vorstellen später in den USA zu leben?

Ja, das könnte ich. Mir gefällt es hier ziemlich gut und einige Dinge sind besser als in Deutschland. Es wird natürlich nicht dasselbe sein wie zur Schule zu gehen und die Leute die man hier kennt werden über das ganze Land verteilt sein, aber den Eindruck den ich von hier habe mag ich. Über die Region würde ich aber nocheinmal genauer nachdenken. Ich lebe ja eher auf dem Land und hier wäre es ziemlich schwierig einen Job zu finden.

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Welche negativen Aspekte hat so ein Jahr?

Natürlich hat man Heimweh und es ist nicht einfach sich hier einzugewöhnen. Man regt sich manchmal auch einfach über Dinge wie den Schulbus auf, die hier einfach so sind und die besser gelöst sein könnten.. Auch wenn man diese erste Phase mit Aufregung und “Das ist ja alles so der Hammer” hinter sich hat, sieht man oft dass manche Dinge gar nicht so toll sind. Alles hat eben auch Kehrseiten und um nochmal zur vorherigen Frage zurückzukommen, das müsste man sich auch überlegen wenn man hier leben will, denn in einem Jahr lernt man nicht alle Facetten kennen.


Würdest du ein Auslandsjahr weiterempfehlen?

Definitiv ja. Auch wenn viele Leute das Jahr in Deutschland wiederholen müssen, so ein Jahr im Ausland ist eine großartige Erfahrung, die man anders nicht machen kann. Auch wenn man hier später studieren geht, die Schule ist eine andere Welt. Man wird definitiv erwachsener, das Englisch verbessert sich und man lernt eine Menge neue Dinge. Und was am Ende zählt ist dass es einfach abenteuerlich ist und Spaß macht und ich bin froh dass ich all das erleben konnte. Es gibt ja auch kürzere Programmlängen, beispielsweise 3 Monate oder 6 Monate. Ich würde aber definitiv ein ganzes Jahr empfehlen, denn nach Drei oder Sechs Monaten hat man sich eigentlich erst so richtig eingewöhnt.

 

Bilder: Titelbild: Clker

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