Im heutigen Interview geht es um etwas essenzielles. Er ist unsichtbar, fließt durch Leitungen in der ganzen Welt und wenn er sich in einem Zaun befindet sollte man besser nicht daran pinkeln. Die Rede ist von Strom, ohne den die Welt heute nicht mehr funktionieren würde und der es euch überhaupt erst ermöglicht dieses Interview zu lesen. Deutschland rangiert in der Rangliste des größten Energiebedarfs auf Rang 7 mit einem Equivalent von 306,4 Millionen Tonnen Öleinheiten. Damit haben wir den größten Energieverbrauch in Europa, nur 6 weitere Länder angeführt von China brauchen mehr. Heute erklärt uns Frank, der Leute zum Thema Stromsparen berät, einige Dinge zum Thema Strom wo man seine Rechnung etwas verkürzen kann.
Wie wird sich der Strompreis in Zukunft vermutlich entwickeln?
Der Strompreis hat sich die letzten Jahre kontinuierlich nach oben entwickelt, das liegt beispielsweise an Abgaben wie Steuern und EEG-Umlagen. Die EEG-Umlage steigt im Januar 2014 wieder um fast 20 Prozent, deswegen steigt der Preis wohl auch nächstes Jahr wieder an.
Wie viel kann man beim Anbieter sparen?
Eine Menge. Je nach Anbieter liegen die Preise einige hundert Euro auseinander. Man sollte sich aber nicht nur nach dem Preis, sondern auch nach Vertragslaufzeit, Erfahrungsberichten und Preiserhöhungen umschauen, denn billig bedeutet nicht unbedingt gut. Vergleichsseiten wie Beste-stromvergleich.de können dabei helfen.
Wie kann man generell Strom sparen?
Man kann viele kleine Dinge machen um Strom zu sparen. Man sollte darauf achten Geräte wie den Fernseher nicht nur in den Standby-Modus zu versetzen, sondern komplett auszuschalten. Ladegeräte zum Beispiel für das Handy sollte man nach dem Laden immer aus der Steckdose herausziehen, denn auch wenn kein Gerät angesteckt ist verbrauchen sie Strom. Wenn man sich neue Geräte kauft, sollte man immer einen Blick auf die Energieeffizienzklasse werfen (zum Beispiel B oder A+). Auch wenn das Gerät vielleicht teurer ist, kann man auf lange Sicht Geld einsparen. Dasselbe gilt auch für Beleuchtung. Energiesparlampen oder LEDs können einiges einsparen. Generell sollte man einfach einen Blick auf den eigenen Verbrauch werfen, und ob man nicht vielleicht Strom verschwendet indem man beispielsweise Licht in Räumen angeschaltet hat, in denen man sich gerade gar nicht aufhält.
Wann ist Strom günstiger?
Das ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich, aber generell ist Strom nachts etwas günstiger, weil dann die meisten Leute schlafen und kaum Strom benutzt wird.
Was genau ist Ökostrom?
Ökostrom ist Strom der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Dazu zählen zum Beispiel Solarzellen, Windräder oder Wasserkraftwerke. Der große Unterschied zwischen Ökostrom und konventionell gewonnenem Strom (zum Beispiel Kohle-oder Atomkraftwerke) besteht darin dass Ökostrom eine geringere Belastung für die Umwelt darstellt und die benötigten Rohstoffe nicht ausgehen.
Ist Ökostrom teurer als normaler Strom?
Wegen der staatlichen Subventionen mittlerweile nicht mehr. Die Preise von Ökostrom liegen mittlerweile auf einem Level und teilweise sogar unter dem Niveau von konventionellen Strom. Das hängt natürlich alles von den jeweiligen Bedürfnissen ab, aber generell liegen die Preise auf einem ähnlichen Niveau.
Bekommt man am Ende auch wirklich Ökostrom?
In der Praxis eher nicht. Alle Haushalte bekommen ihren Strom vom Kraftwerk das in ihrer Nähe liegt, und das ist in den meisten Fällen kein Solar-, Wind- oder Wasserkraftwerk. Was eigentlich passiert wenn man einen Ökostromvertrag abschließt ist, dass der jeweilige Anbieter damit mehr Strom ins Netz einspeist, was wiederum den Anteil an Ökostrom erhöht.
Wie viel kann man mit Solarzellen auf dem Dach sparen?
Eine Solar oder Photovoltaikanlage auf dem Dach lohnt sich. Je nach Größe, Neigung und Ausrichtung des Daches kann man einige hundert Euro im Jahr sparen, weil die Anlagen einiges an Elektrizität oder Wärme generieren. Ein weiterer Pluspunkt sind die staatlichen Subventionen der Anlagen.
Zahlt sich all der Aufwand für das Sparen am Ende aus?
Ja, wenn man die grundlegenden Tipps befolgt, sinkt der Stromverbrauch deutlich und damit auch die Stromrechnung. Und das kann einige Euro ausmachen, je nachdem wie groß der Haushalt ist. Und wenn man nicht gerade sein ganzes Haus für die Wärmedämmung umbaut hält sich der Aufwand auch in Grenzen.
Bilder: Titelbild: Clker; Steckdose mit Zettel Strom Sparen: Marc Boberach / pixelio.de; Stromleitung: Horst Schröder / pixelio.de