Trompete Titelbild 2

Frank Stratmann im Interview über die Trompete, spielen lernen, Musik und mehr

Jeder kennt die Trompete, wenn man an Blasmusik denkt kommt sie einem meistens als erstes in den Sinn. Sei es weil man ein Freund von Blechblasmusik ist, weil man gerne zu Jazz tanzt oder weil man kein Glück mit seinem Nachbarn hatte. Aber was es genau mit dem gut 1,30 Meter langen Instrument auf sich hat weiß man dann meist nicht mehr so genau. Zum Glück kann uns mein heutiger Interviewpartner Frank Stratmann dabei behilflich sein. Auf seinem Blog und heute im Interview erzählt er uns mehr über die Trompete, wie man sie spielt, was dabei wichtig ist und vieles mehr.

 

 

Wie bist du zum Trompete spielen gekommen?

Der Zugang zur Musik gelang zunächst mit der Blockflöte. Hier bemerkte man schnell, dass ich mich über das normale Maß hinaus für Musik interessierte und engagierte. Natürlich noch auf einem einfachen Niveau.

Eines Tages habe ich dann meiner Oma im Garten vorgespielt. Unser Nachbar der Dirigent der örtlichen Musikkapelle hörte das und sprach mich später an, ob ich nicht mal ein richtiges Instrument lernen wollte. Wir gingen dann durch sein Haus und scheinbar in jeder Ecke kauerte ein halb ausrangiertes Musikinstrument, das er mir in die Hand drückte, um zu sehen ob das passen könnte.



Eigentlich hatte ich alles, was in einem Musikverein gespielt oder getrommelt wird, in der Hand. Ich weiß nicht mehr genau, warum es dann die Trompete wurde. Vielleicht wurde da jemand gebraucht oder das Gespür des erfahrenen Dirigenten beschloss, dass es so sein sollte. Er behielt ja dann auch recht.

So pragmatisch das klingt. Heute dürfen und sollten sich Kinder ausprobieren dürfen. Ich selbst habe dann nie wieder gewechselt, auch nicht im Fach selbst. Die B-Trompete blieb das Maß aller Dinge.

 

713087_web_R_K_B_by_Rainer Sturm_pixelio.de

 

 

Wie schwierig ist es, Trompete spielen zu lernen?

Mir fiel es offenbar leicht. Die Anfänge sind nach über 33 Jahren aktivem Musizieren nicht mehr ganz präsent. Ich weiß noch, dass ich relativ schnell schon – nach einigen Wochen – beim Martinszug meiner Heimatgemeinde mitgehen durfte. Meine Mutter hat das Angebot, da schon mit dabei sein zu dürfen, nicht wirklich ernst genommen. Das aber weckte meinen Ehrgeiz. Heute weiß ich, dass es unheimlich wichtig war, da schon mitgehen zu dürfen. Ob das mit meiner Leistung zusammenhing, glaube ich gar nicht. Wichtig sind diese ersten Erfolgserlebnisse. Und ehrlich gesagt: Viel kaputt machen kann man bei einem Martinszug nicht. Ich weiß aber, dass ich jedes Lied spielen konnte.

Ich glaube, dass der Einstieg für das Trompetenspiel gar nicht so schwer ist. Lehrer, Eltern und Schüler müssen hier die gegenseitigen Erwartungen nicht zu hoch ansetzen. Ich würde auch – wie oben erwähnt –  nicht zu lange warten, um erste Erfolgserlebnisse zu provozieren.  Ich hatte mal einen Schüler, der bei der Trauung seines Onkels und dessen Braut in der Kirche mit nur wenigen Noten einen würdigen Rahmen zauberte.

Die Trompete und wahrscheinlich jedes Instrument, das man lernen kann, stellt den Schüler vor eine Geduldsprobe. Das stetige Bemühtsein ist eine Prüfung. Nicht immer entwickeln sich die Dinge in eine Richtung. Das Ritual des täglichen Übens kann einen wichtigen Beitrag leisten, sich selbst zu organisieren. Wer nicht übt, wird kein Trompeter.

Das wichtigste ist die Begeisterung. Nur so entwickelt sich über eine gewisse Zeit eine Haltung und auch der junge Trompeter wird eins mit dem Instrument. Hierzu muss gerade bei Kindern das Umfeld mitwirken. Nicht mit Drill, sondern mit fortwährenden Einladungen und Ermutigungen.

Wie Du sicher bemerkst, spreche ich gar nicht von der Technik des Trompetenspiels. Die Begeisterung für ein Instrument, die Möglichkeit zu bekommen, Musik als Bestandteil in das eigene, junge Leben zu integrieren und die Unterstützung durch das eigene Umfeld sind für mich die wichtigsten Aspekte, um erfolgreich zu werden. Wobei hier die Definition von Erfolg sehr vielfältig sein darf.

Ein Kind sollte niemals gezwungen werden, ein Instrument zu spielen. Es sollte lieber 100 Mal die Einladung erhalten. Das erhöht die Chance, dass der richtige Zeitpunkt gefunden wird. Wurde erst die Verweigerung kultiviert, gibt es kaum mehr eine Option, das Kind zu überzeugen, aus freien Stücken mit sich und dem einem Instrument zu arbeiten. Danach geht es nur noch mit Zwang, was auch ein Ergebnis bewirken kann, aber meist schlecht für die Persönlichkeit ist.

 

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Lässt sich jedes Lied mit einer Trompete spielen oder nur bestimmte?

Natürlich lässt sich mit dem Tonumfang der Trompete vieles, vielleicht alles spielen. Ob das aber immer zur Freude der Zuhörer führt ist ein Wagnis. Trompete spielt zwar nicht nur für den Zuhörer. Doch der spielt nach der Schlussfermate immer eine Rolle, da er mit Applaus belohnt. Ob aus Höflichkeit, Nachsicht, Mitleid oder Begeisterung und Euphorie liegt in der Hand der Künstlers.

Die Trompete ist sicherlich sehr gut geeignet, solistische Stücke zu präsentieren. Ich habe immer gern mit Begleitung gespielt. Zum Beispiel mit Orgel oder Klavier. Wer zunächst nicht in einem Laien-Orchester Anschluss findet, muss sich herantasten. Früher oder später sollte man aber auch in einer Gruppe spielen. Das Zusammenspiel ist nicht nur eine Herausforderung, sondern hebt auch die Vielfalt musikalischen Zusammenwirkens. Wer Teamarbeit lernen will, ist in einem Orchester gut aufgehoben. Auch dann, wenn er bisweilen als Solist in Erscheinung treten mag.

Das richtige Orchester ist nicht immer gleich um die Ecke und mir fehlt tatsächlich ein wenig der Anschluss, um mich mit der nötigen Akribie in einem Orchester zu engagieren. Das muss sich aber wieder ändern.

Wichtig finde ich, nie aufzuhören sich auszuprobieren. Viele Trompeter zeigen, wie man die Trompete nutzen kann. Das reicht von klassischer Musik bis zur Popmusik. Natürlich Jazz, aber auch traditionelle Blasmusik. Am Ende kommt es darauf an, welches Geschick bei vorgesetzter Literatur der Komponist oder Arrangeur an den Tag legt und wie er die Trompete einsetzt. Natürlich verliert hier der Trompeter nie ganz seinen Einfluss. Auch wenn der Dirigent seine Vorstellungen hat.

Die Trompete gilt als das älteste Blasinstrument. Der Vorgänger waren die Fanfaren. Dann in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kamen die Klappentrompeten auf, die Vorgänger der heutigen Ventiltrompeten oder den Trompeten mit Périnet-Ventilen. Damit will ich sagen: die Geschichte reicht soweit zurück, so dass genug Musik-Literatur zur Verfügung steht, sich selbst und die Trompete auszuprobieren.

Wenn ich allein spiele, greife ich meist auf getragene, melodische Stücke zurück. Gern auch auf Klassiker oder immer grüne Volkslieder. Eines meiner Steckenpferde sind die klassischen Trompetenkonzerte von Haydn oder Neruda.

Die ersten Melodien sind bereits auf den ersten Seiten der zahlreichen modernen Anfängerschulen zu finden. Ich bezweifle, dass der Schüler, der die ersten Töne spielt schon mit dem Klassiker “Arban” klarkommt. Aber spätestens wenn man bemerkt, dass was geht und man dabei bleiben will, sollte man sich diese Schule zulegen und sich von einem erfahrenen Trompeter coachen lassen.

 

Wenn man für eine Feier viele Luftballons aufblasen muss, dann merkt man das irgendwann in den Wangen. Ist Trompetespielen auch anstrengend?

Was Du da beim Luftballonaufblasen spürst ist ein Überdruck durch überschüssige Luft, die in die Speicheldrüsen eindringt. Also die Luft, die nicht oder noch nicht in den Ballon hineinkommt, drückt zurück in die Freiräume in der Mundhöhle. Da der Rückzug in die Lunge oder der Umweg über die Nase als Entlüftung beim Pressen in den Luftballon blockiert ist, sucht sich die Luft andere Wege. Das würde einem Trompeter nicht passieren. Natürlich brauchen wir Luft, die aus der Lunge kommt. Wir arbeiten aber viel mehr mit dem Zwerchfell.

Ein Irrtum ist immer wieder, man brauche viel Luft fürs Trompete spielen. Der Trompeter arbeitet mit einem sehr dosierten Luftstrom, der die Lippen im Mundstück zum Schwingen bringt. Im Mittelpunkt steht hier der Atem, der nicht mit dem Luftholen beim Sprung ins kalte Wasser gleichzusetzen ist. Ich sage immer, wir atmen in den Bauch und nicht unters Schlüsselbein. Die Kontrolle des bewussten Atems ist besonders wichtig. Diesem Punkt sollte jeder Lehrer zu Beginn viel Aufmerksamkeit schenken. Ich habe das erst falsch gelernt und musste mich umgewöhnen.

Die Zunge ist ein weiterer Faktor bei der Erzeugung der Töne. Vor allem, wenn man über den Punkt hinauskommt, die ersten Töne gespielt zu haben. Macht man hier einen Fehler, führt das schnell zu Frust. Nicht Kraft ist hier entscheidend, sondern die Kontrolle der eigene Zunge mit den Lippen. Höhere Töne und damit einen größeren Tonumfang, um die passenden Lieder spielen zu können, erreicht man nicht mit mehr Druck auf die Zähne oder mehr Luft durch die Trompete.

Hohe Töne erzeuge ich nur, wenn die Zunge im Mund den Luftstrom künstlich beschleunigt. Das würde jetzt zuweit führen, an dieser Stelle die Technik zu erläutern. Da höhere Töne höhere Frequenzen haben, muss die Schwingung verändert werden. Nimm den Luftballon aus Deiner Frage und lass die Luft herausströmen, in dem Du die Öffnung quer in die Länge ziehst. Das haben wir alle schon einmal gemacht. Das Quietschen der ausströmenden Luft kannst Du je nach Spannung höher oder tiefer herausbringen. Ein ganz ähnliches Prinzip bei der Trompete. Nur dass hierbei viele Körperteile und -regionen beteiligt sind. Ein Gefühl für die Koordination aller beteiligten Stellen bekomme ich nur, wenn ich das ausgiebig trainiere. Wer das Quietschen der Trompete beeindruckend bewiesen hat, war Arturo Sandoval (Hier anhören).

Meinen Schülerinnen und Schülern bei habe ich immer gesagt, sie mögen bitte durch die Trompete spielen und nicht hinein. Mit der Zeit wird es dann einfacher. Läuft es am Anfang noch etwas holprig, legen wir mit dem stetigen Spiel viele Informationen in unserem Unterbewusstsein ab, die sich dann mit wachsender Erfahrung intuitiv abrufen lassen. Ein bisschen wie beim Fahrradfahren, wo wir nach anfänglicher Unsicherheit nicht mehr jeden Schritt denken, sondern einfach machen. Spätestens dann beginnt man auch mit dem Interpretieren durch den Einsatz von Technik, die man zuvor immer und immer wieder studiert hat. Wiederholung ist die Mutter der Pädagogik. Auch beim Lernen des Trompetenspiels.

 

673995_web_R_by_Erich Westendarp_pixelio.de

 

 

Gibt es verschiedene Arten von Trompeten? Wenn ja, was zeichnet sie aus?

Ich habe ja oben bereits von der Klappentrompete gesprochen. Sie ist der Vorgänger der modernen Trompete und bildet den Übergang von der Fanfare zur Trompete. Bis heute bleibt es oft Geschmacksache, welche Trompete ich für welchen Zweck nutze. Natürlich gibt es neben der B-Trompete, die mich seit meinem 8. Lebensjahr beschäftigt noch anders gestimmte Trompeten. In der Klassik wird die C-Trompete von vielen Spielern bevorzugt.

Die Piccolo, das Kornett oder auch das Flügelhorn, die sich eng an der bekannten Trompete orientieren, bilden durch Ihren Charakter teils eigene Disziplinen. Das Flügelhorn mit seinem weichen Klang hört man häufig im Jazz. Hier kommt dann auch die Frage nach dem passenden Mundstück mehr Aufmerksamkeit. Daraus machen manche Trompeter eine Wissenschaft. Beim Flügelhorn kommt es je nach Bauart aber genau darauf an. Ein Flügelhorn spielt nur in selten Fällen mit einem Trompetenmundstück. Wenn man genau wissen möchte, was die einzelne Trompete auszeichnet, sollte man sich mal auf YouTube umschauen, um einen Eindruck zu bekommen, mit welcher Trompete man welche Art von Musik spielt. Aber auch hier bleibt viel Spielraum um auszuprobieren.

 

Gibt es verwandte Instrumente zur Trompete, sprich wenn man Trompete spielen kann, kann man die auch spielen?

Diese Frage habe ich mit dem Hinweis auf das Flügelhorn fast schon beantwortet. Es gibt zahlreiche Varianten von Blasinstrumenten, die der Trompete nahe sind. Das Flügelhorn ist hier sicherlich ein naheliegende Alternative. Aber ich bringe auch aus einem Tenorhorn einiges heraus. Mit ein wenig Üben kann man sich als Trompeter auch zu einem Tenorhornisten verwandeln. Wenn man das will. Manche spielen auch beides. Das Wechseln zwischen dem kleineren und größeren Mundstück liegt aber nicht jedem. Nicht zu vergessen ist das Horn mit seinen Varianten. Auch hier dürfen wir das nicht einfach gleichsetzen mit der Trompete. Aber ja, man kann sich jeweils in unterschiedliche Richtungen orientieren.

 

713086_web_R_K_B_by_Rainer Sturm_pixelio.de

 

 

Spielst du nur selbst Trompete oder hörst du auch Trompetenmusik an?

Natürlich höre ich auch selbst Trompetenmusik an. Ohne ginge das Spielen der Trompete ja gar nicht. Gut. Ein Trompetenkonzert ist nicht für alle Ohren gemacht. Meistens höre ich Trompeten Konzerte unterwegs oder lasse diese passiv laufen, wenn ich mir etwas Konzentration verschaffen möchte. Das klingt paradox. Ich glaube jedoch, dass das Trompetenspielen und das Fokussieren darauf in der passenden Gehirnhälfte Synapsen angelegt hat, die ich auch für andere konzentrierte Arbeiten nutzen kann. Ich habe mal festgestellt, wenn ich in meiner Mittagspause mindestens eine halbe Stunde Trompete gespielt habe, dass ich direkt im Anschluss am Computer schneller tippe. Ich schaffe es, mich schneller zu konzentrieren, wenn ich gute Musik höre, die ich auch selbst spiele. Das gelingt noch besser und gerade mit anspruchsvoller Trompetenmusik. Man sollte eh nur anspruchsvolle Musik hören. Die kann einfach geschrieben sein und muss nicht immer technisch außerordentlich sein. Musik, die je nach Geschmack die Sinne anspricht.

 

Es gibt ja einige sehr bekannte Trompetenspieler. Was macht so einen herausragenden Trompetenspieler aus?

Was den anspruchsvollen Trompetenspieler ausmacht, müsste man ihn selbst fragen. Ich würde meinen, dass intuitives Handeln dazu gehört. Ich habe fleißige Trompeter oder Flügelhornisten erlebt, die viel geübt haben, aber zu verbissen an die Sache herangegangen sind. Ein Instrument zu spielen ist eine Kunst und kein Prozess der Massenproduktion. Der Prozess im fabrik-technischen Sinne ist der Kreativität Ihr Feind.

Natürlich sollte man viel Zeit mit seinem Instrument verbringen. Das ist leider nicht vielen vergönnt. Deshalb glaube ich, dass man nur dann ein richtig großer Trompeter werden kann, wenn man auch die Zeit dafür bekommt. Oder sich nimmt. Sind zu viele Ablenkungen im Spiel oder setzt man die falschen Prioritäten wird nichts draus.

Ich hatte das Glück, dass ich in einem Umfeld aufgewachsen bin, das mir das erlaubte und sicher wurde darauf geachtet, dass ich mir als Kind nicht zu viel zumute.  Ich habe auf Fußball verzichtet und andere intensive Hobbies nebenher. Das war nicht immer leicht, hat am Ende aber geholfen, sich auf das Instrument konzentrieren zu können. Später habe ich mich zwar noch mit Gitarre und Gesang versucht. Letztes gar nicht mal so schlecht. Ich bin aber sicher, das war nur möglich, weil ich mich lange genug mit der Trompete beschäftigt habe.

Ein herausragender Trompeter ist immer ein Künstler und als solcher ein Querdenker, der mit seinem Spiel ein Gegengewicht zur an Effizienz orientierten Gesellschaft bildet. Selbst den im verborgenen wirkende Studio oder Orchestermusiker zähle ich dazu.

Das Leben als Musiker ist ein anderes. Selbst wenn ich zwischen neun und fünf einer geregelten Arbeit nachgehe. Die Trompeter, die im Musik Business erfolgreich sind, zeichnen sich ohne Zweifel wegen Ihres hohen Niveaus aus. Sie sind aber auch ein Produkt, das sich gut vermarkten lassen muss. Das kann man sich klar machen, wenn man sich mit dem Fall Stefan Mross beschäftigt. Hier wurde offenbar nur eine Mogelpackung vermarktet. Trotzdem bleibt Stefan ein Trompeter. Und ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob ihm bewusst war, wie sich die Dinge entwickeln, als er als Kind ins Musikgeschäft eintrat.

Ausnahmeerscheinungen sind für mich aktuell zwei Trompeterinnen, denen man unbedingt folgen sollte. Nicht nur wegen der Verpackung, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Auch wenn diese sicher zum Erfolg beiträgt. Noch immer wird die Trompete von Jungen bevorzugt. Deshalb ist es wichtig, dass Tine und Alison nicht nur eine Frauenquote unter den berühmten Trompetern sind, sondern technisch auf extrem hohem Niveau zeigen, dass die Trompete nicht einseitig geschlechtsneutral ist.

Tine Thing Helseth und Alison Balsom sind zwei aktuelle Größen, denen ich bevorzugt zuhöre. Diesen Künstlerinnen kann man auch online folgen. Tine pflegt Ihren Instagram Account selbst und Alison ist auf Twitter erreichbar. Ich finde es spannend, heute etwas näher dran zu sein am Leben der Künstler.

Bei aller Euphorie für die Damen, sollten wir auch Till Brönner nennen, der ja international hohe Anerkennung genießt. Er ist für mich ein sehr experimentierfreudige Trompeter, kombiniert die Trompete mit vielen zusätzlichen Einflüssen und bewegt sich bekannterweise im Fach Jazz. Seine Interpretation von “The Godfather Waltz” aus “Der Pate” gefällt mir gut: Hier anhören.


Was macht dir Spaß am Trompete spielen?

Für jemanden, dem man nachsagt, er könne Trompete spielen, ist das natürlich eine einfache Frage. Ich habe mich nie wirklich quälen müssen, mich mit der Trompete zu beschäftigen und meinen ganz persönlichen Wert daraus zu ziehen. Was mir als Kind nicht klar war und sich mir erst mit beruflichen Erfolgen erklärte, die nichts mit der Trompete zu tun hatten, war der gestalterische Aspekt. Mit der Trompete bin ich sichtbar und nachvollziehbar kreativ. Natürlich versendet sich vieles. Nicht alles wird auf Band oder wie wir heute sagen würden als Soundfile für die Nachwelt gesichert.



Mit mit dem allerersten Ton gehöre ich nicht mehr zu der Gruppe, die nur konsumiert, sondern ich erschaffe etwas einzigartiges und oft einmaliges. Immer wieder. Ich baue mir eine eigene Welt. Ich darf interpretieren. Das ist mir ein wichtiges Anliegen. Wer nur empfängt, verändert nichts. Trompete spielen ist Qualitätszeit. Vor allem mit sich selbst. Vielleicht auch eine andere Form der Meditation.

Daran versuche ich mich immer wieder zu erinnern. Leider kommt das Trompetespielen aktuell wieder etwas zu kurz. Beruflich und privat hat es mich nach Süddeutschland verschlagen. Da verbringt man einfach mehr Zeit mit Reisen. Auch die Arbeit im Krankenhaus nimmt mich nicht nur zwischen neun und fünf in Anspruch. Deshalb ist auch auf meinem Blech-Trompete-Blog aktuell nichts zu lesen. Das wird sich aber hoffentlich bald ändern. Auch dank dieses Interviews, das ich mit Dir führen durfte.

 

 

Bilder: Titelbild: Clker; Trompete Detail 1: Rainer Sturm  / pixelio.de; Trompete stehend: Constanze Matthes  / pixelio.de; Ensemble: Erich Westendarp  / pixelio.de; Trompete Detail 2: Rainer Sturm  / pixelio.de

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