Modellbau Titelbild

Jörg über Modellbau und Modelleisenbahn

Es gibt einfach Dinge bei denen das Spielkind aus jedem herauskommt. Modellbahn und Modellbau gehören da definitiv dazu, das zeigt zum Beispiel das Miniaturwunderland in Hamburg, in dessen Modellwelten über 12 Millionen Euro gesteckt wurden. Zuhause wird man solche Dimensionen nicht ganz erreichen, da zählt vorrangig der Spaß. Mein heutiger Interviewpartner Jörg, dessen Werke ihr auf seiner Webseite sehen könnt, erzählt uns heute im Interview mehr über den Modellbau.

 

 

Wie bist du zum Modellbau gekommen?

Das ist bei mir durch meine erste Autorennbahn gekommen. Die war damals von der Firma Faller, annähernd im Maßstab 1/87. Die Rennbahn war damals auf einer eigenen Grundplatte mit etwas Landschaft drum rum und einigen Modellhäuschen aufgebaut. Dadurch ist bei mir wohl der Bazillus des Modellbau ausgelöst worden. Nach recht kurzer Zeit war mir das Fahren mit der Rennbahn langweilig. Ich habe mich dann in den Jahren darauf mehr mit der Gestaltung und Detaillierung der Umgebung der Rennbahn beschäftigt als mit den Rennbahn selbst. Die habe ich dann irgendwann demontiert und verkauft. Das ging auch damals schon recht gut, lange bevor es Ebay gab.


Wie lange dauert es zum Beispiel einen Lastwagen zu bauen?

Das ist sehr unterschiedlich. Es gibt auf der einen Seite sehr interessante Modelle aus Resin oder Weißmetall und auf der anderen Seite fast Massenprodukte als Spritzguss. Letztere sind mit Lackierung und ein wenig Nacharbeit in circa 4 bis 8 Stunden zu bauen. Die Resinmodelle sind da etwas aufwendiger. Da die Gussqualität dort je nach Hersteller sehr unterschiedlich ist, ist die Nacharbeit zum Teil sehr Aufwendig. Bei manchen Teilen lohnt sich der Aufwand der Nacharbeit dann nicht und die Einzelteile müssen dann sehr aufwendig neu angefertigt werden. Im Moment baue ich zum Beispiel einen Kran der aus circa 80 Einzelteilen besteht. Davon ist etwa ein Drittel der Bauteile nicht wirklich zu gebrauchen. Die müssen jetzt alle einzeln angefertigt werden. Da wird die Bauzeit sicher bei 50 Stunden oder mehr liegen.

 

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Sind die Bauteile da schon viel vorgefertigt und es wird einem Arbeit abgenommen oder muss man das alles selbst machen?

Diese Frage habe ich mit der vorigen Antwort zum Teil schon beantwortet. Aber halt nur zum Teil. Das Schöne am Modellbau ist ja, dass man sich seine Vorbilder selber suchen kann. Deshalb ist es halt möglich einen Bausatz nach Anleitung in kurzer Zeit fertig zu bekommen. Oder, und da wird es eigentlich erst spannend, man sucht sich in der Literatur Vorbilder, die man gern nachbauen möchte. Dafür ist es dann auch erforderlich Teile selbst zu fertigen. Ich habe mir in den letzten Jahren eine Menge an Bildbänden gekauft, die eine derartige Vielfalt an Ideen liefern, dazu werde ich wahrscheinlich nicht mehr kommen sie alle um zu setzten. Aber das ist halt das Schöne, das einem die Ideen nicht ausgehen. Es ist dabei auch vollkommen egal, ob oder wann man, oder sollte ich besser sagen “ich”, diese Ideen umsetzen kann.

 

Was braucht man für den Modellbau abgesehen von einer ruhigen Hand?

Das was man dabei hauptsächlich braucht, ist der Spaß und leider auch die Zeit. An letzeren scheitert es leider oft. Es macht keinen Spaß, wenn man sich dabei unter Druck setzt. Wenn der Gedanke aufkommt, ich muss dies oder das bis morgen fertig haben, kann man gleich aufhören. Wenn man dann auch noch einiges an Handwerkzeugen oder auch Maschinen wie zum Beispiel eine kleine Drehbank und eine Fräse hat, lassen sich einige Bauteile deutlich besser fertigen.

 

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Was ist alles an deiner Modellbahn verbaut?

Leider noch nicht wirklich viel. Auf den Bildern meiner Website ist ja bislang nur der Rohbau der untersten Ebene zu sehen. So sieht es leider zur Zeit auch immer noch aus. Ein wenig liegt es aber auch daran, dass ich gewartet habe, wie es mit der Entwicklung des Rückmeldebus vom RailCom weiter geht. Die Komponenten für den vollständigen  Aufbau der ersten Ebene mit zwei verdeckt angeordneten Abstellbahnhöfen und einer “Paradestrecke” sind jetzt vorhanden und warten auf die Montage. Dazu gehört dann auch die Installation der Steuerungssoftware auf einem PC.

 

Wie lange hast du dafür gebraucht?

Das kann ich nicht wirklich sagen. Da ich immer wieder andere Sachen hatte um die ich mich kümmern musste. Außerdem gab es auch immer wieder Zeiten, in denen ich mich nicht so wirklich um meine Eisenbahn gekümmert habe. Neben dem Modellbau befasse ich mich auch sehr viel mit der Fotografie. Diesem Hobby widme ich auch recht viel Zeit und betreibe auch damit eine eigene Website.

 

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Angenommen du willst den Streckenverlauf ändern, ist das dann ein großer Aufwand oder geht das einfacher wenn der Rest schon mal steht?

Da ich ja in den letzten Jahren auch umgezogen bin, kam es auch zwangsweise zu Änderungen. Das Zimmer in dem meine Anlage jetzt aufgebaut wird, habe ich auch erst vor einiger Zeit vollständig saniert und dabei auch etwas umgebaut. Vorher war ich nicht wirklich über den Rohbau hinaus gekommen. Es war die Eisenbahn aus meiner alten Wohnung, der Aufbau in dem jetzigen Zimmer war sehr mit Kompromissen behaftet, da ist mir dann der Abriss nicht wirklich schwer gefallen. Der Aufwand war dadurch natürlich schon recht groß, die jetzige Anlagengestaltung hat aber eine deutlich bessere Raumausnutzung.

 

Ist die Technik hinter der Modellbahn, die die Bahn zum Fahren bringt, kompliziert?

Das ist ja immer etwas relativ. Wenn man so ein Digitalsystem mit Rückmeldern, Digitaldecodern, der Einbau der Decoder, Steuerungssoftware und so weiter sieht, kann es einem kompliziert vorkommen oder man nimmt als Herausforderung. Die Möglichkeiten, die sich aus diesen Systemen ergeben sind schon genial, man muss aber auch schon Spaß daran haben.

 

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Baust du auch die Züge selbst oder kaufst du die lieber?

Bislang habe ich die Loks und Wagons meisten fertig gekauft. Bei einigen habe ich die einen oder anderen Umbauten daran vorgenommen. Meine älteren Loks muss ich teilweise auch noch mit Decodern für den Digitalbetrieb ausstatten. In die Waggons sollen später auch noch Beleuchtungen digital schaltbar eingebaut werden.


Was macht dir Spaß am Modellbau?

Es ist die Vielfalt bei so einer Anlage. Das reicht von Holzarbeiten am Grundgestell, über die Modellierung der Landschaft mit Gips, Farbe und so weiter über den Bau der Häuser oder anderer Ausgestaltungsdetails wie LKW-Modelle bis zur Planung der Elektronik und Steuerungssoftware. Je nachdem wonach mir der Sinn steht gibt es genug zu tun. Und manchmal reicht es auch einfach davon zu träumen, wie es wohl aussieht wenn es mal fertig ist. Ein Zustand den ein Modellbauer wahrscheinlich nie erreicht.

 

 

Bilder: Titelbild: Clker; Bilder im Artikel: Jörg/jv-modellbau.de

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