33 Millionen Menschen in Deutschland kaufen pro Jahr mindestens ein Buch, die Auswahl ist bei jährlich 70.000 Neuerscheinungen gut bestückt. Um bei so vielen Seiten den Überblick zu behalten, helfen Lesezeichen. Häufig sind sie nur ein Stück Papier, zu dem gar keine Verbindung herrscht. Ingrid erklärt heute im Interview, wie es schöner und kreativer geht.
Welche verschiedenen Arten von Lesezeichen gibt es?
Also ich glaube alle Arten aufzuzählen ist gar nicht möglich. Es gibt so viele verschiedene Lesezeichen und so viele tolle Ideen, da kann man gar nicht alle kennen. Und irgendwo auf der Welt kommt gerade bestimmt wieder jemanden eine neue tolle Idee. Der Kreativität sind da prinzipiell keine Grenzen gesetzt – solange das Lesezeichen flach ist oder irgendwie anderweitig am Papier haftet (natürlich wieder lösbar), kann man wirklich alles als Lesezeichen verwenden.
Welche kreativen Lesezeichen kann man leicht selbst nachbauen?
Da kann man mit ziemlich wenig Aufwand schon tolle Ergebnisse erzielen. Meine Favoriten sind Bänder mit Anhängern, gefaltete Varianten oder Pflanzen. Bei den Bändern kann man zum Beispiel eine Art Armband häkeln, ein Lederband nehmen oder ein Stück Stoff das einem persönlich sehr gefällt und dann einen Anhänger unten anbinden.
Bei den gefalteten Varianten kann man aus buntem Papier mit einigen wenigen Schritten Formen, Gegenstände oder Tiere falten. Die können dann entweder komplett flach sein, sodass man sie in das Buch hineinlegen kann, oder man bastelt eine dreidimensionale Variante die man schnell wieder flach falten kann. Damit kann sie während des Lesens dreidimensional bleiben, und wenn das Buch dann zur Seite gelegt wird wieder zusammengefaltet werden. Ich persönlich bin auch ein großer Fan von getrockneten und gepressten Pflanzen. Die duften meistens noch ein wenig und die Blumen bringen tolle Farben mit.
Was muss man beachten damit das Lesezeichen auch gut funktioniert?
Es sollte nicht zu dick sein, damit sich das Buch auch noch ordentlich schließen lässt. Das ist vor allem bei Taschenbüchern wichtig, die haben ja nicht so ein hohes Eigengewicht. Ansonsten sollte das Lesezeichen natürlich nicht abfärben und auch sonst keine Rückstände hinterlassen. Mit Gerüchen ist das Geschmackssache – die Lesezeichen lassen sich auch mit Parfüm einsprühen, da muss man dann selbst wissen ob die Bücher danach riechen sollen oder nicht. Hier sind Bücherdüfte interessant. Es gibt zum Beispiel Parfüms, die nach altem oder druckfrischem Buch riechen.
Wie kann man Lesezeichen am besten individualisieren, zum Beispiel als Geschenk?
Man kann sie entweder selbst bemalen oder sich am Computer eine schöne Grafik zusammenstellen. Vielleicht mit einem Spruch, oder mit ein paar typischen Buchtitelbildern. Beim Bemalen muss man natürlich aufpassen dass später nichts abfärbt, bei den digital erstellten muss die Druckqualität passen.
Welche praktischen Lesezeichen gibt es?
Der Klassiker ist das Lesezeichen mit dem Monatskalender. Gerade für vergessliche Menschen ist eine Art Erinnerungslesezeichen nützlich, auf dem die To-Do-Liste steht, oder eine Erinnerung an etwas, das man gerne vergisst, zum Beispiel Geburtstage oder Jahrestage. Diese Lesezeichen kann man dann auch so auslegen, dass man sie selbst beschriften kann.
Kann man mit dem Lesezeichen auch den Lesekomfort erhöhen?
Mit einem schönen Stoff oder allgemein einer schöneren Oberfläche kann das Lesezeichen auch als Buchschoner verwendet werden oder zum Festhalten des Buchs beim Lesen. Man kann sich auch eine Taschenlampe als Anhänger nehmen, sodass man besser im Dunkeln lesen kann, oder eine kleine Dose mit Ohrenstöpseln, falls es unterwegs einmal zu laut wird.
Hast du ein Lieblingslesezeichen?
Ich schneide mir gerne ein Lesezeichen aus dickem, buntem Papier aus und versehe es mit einem schönen Spruch. Ich wechsle dann ab und zu durch, denn es gibt ja viele schöne Sprüche. Für das besondere Flair lege ich das Lesezeichen noch für ein paar Tage neben den Kaffee im Küchenregal. Dadurch nimmt es den schönen Kaffeegeruch an, der mich später an den Büchern nicht stört.