Hin und wieder sieht man sie auf der Straße radeln, in Sportmontur, mit aerodynamisch geformtem Helm und mit jede Menge Speed: Rennradfahrer. Auf ebener Strecke können Rennräder bis zu 60 Kilometer pro Stunde erreichen, wenn es bergab geht sind sogar über 80 Sachen drin – mit gerade einmal 2,5 Zentimeter breiten Reifen. Mein heutiger Interviewpartner Lukas ist ein Rennradfahrer, der seine Erlebnisse sowie Tipps und Tricks auf seiner Webseite festhält. Im Interview gibt er uns einen kleinen Einblick in die Rennradwelt.
Wie bist du zum Rennradfahren gekommen?
Ein guter Freund hat mich “infiziert”. Vorher war ich immer begeisterter Mountainbiker. Doch seitdem ich rennradl, sieht man mich kaum noch auf dem MTB.
Was bereitet dir daran Freude?
Radeln ist für mich, wie in eine andere Welt einzutauchen. Man kann alles hinter sich lassen und dabei viele nette Menschen und schöne Gegenden kennenlernen.
Was sind die Unterschiede beim Fahren zwischen Rennrad und normalen Fahrrad?
Eine kleine Liste der Unterschiede zwischen Rennrad und normalem Fahrrad:
- Rollwiderstand: Beim normalen Fahrrad ist der Rollwiderstand größer aufgrund der breiteren Reifen.
- Luftwiderstand: Rennräder sind aerodynamisch so ausgelegt, einen geringst möglichen Luftwiderstand zu erzeugen um höhere Geschwindigkeiten mit weniger Energie fahren zu können.
- Fahrkomfort: Rennräder sind weder gefedert noch bieten sie eine Polsterung am Sattel. Sie sind sehr steif, dementsprechend unkomfortabel – ein Profi Sportgerät eben, nichts für Stadtrundfahrten.
- Schaltung: Die Schaltungen sind direkt und werden meist über den Bremshebel betätigt. Bei normalen Rädern gibt’s in der Regel separate Schalthebel.
Diese Liste könnte noch um einige Begriffe erweitert werden,würde aber den Rahmen sprengen.
Fazit: Rennräder sind minimalistisch funktionell aufgebaut, kein Schnick-Schnack dran um die Aerodynamik nicht negativ zu beeinflussen.
Kann man auch mit seinem normalen Stadtfahrrad regelmäßige Radtouren machen? Was sind dann die Einschränkungen?
Selbstverständlich kann man mit seinem normalen Radl Radtouren machen. Einschränkungen Fehlanzeige! Im Gegenteil – ne gute Brotzeit, Radkarten und ne Regenjacke finden dann vielleicht auch Platz in den Packtaschen.
Was hast du alles für Anbauten an deinem Rad?
Ich persönlich bin ein Ästhetikfreak, somit sind die Anbauten auf das Nötigste reduziert- Flaschenhalter und Tacho. Alles andere findet in den Rückentaschen des Trikots Platz.
Wie sieht es mit dem Trainingseffekt aus? Welche Muskeln werden trainiert und wie viele Kalorien werden verbrannt?
Im Großen und Ganzen werden von der Rumpfmuskulatur bis über Oberschenkel und Waden alles trainiert. Sollte man öfter im Wiegetritt fahren, werden Arm-, Schulter- und Rückenmuskulatur zusätzlich beansprucht. Der Kalorienverbrauch war mir nie wichtig, der Spassfaktor zählt einzig und allein!
Welche Strecken sind am besten für das Rennrad geeignet?
Empfehlenswert sind Strassen und gut ausgebaute Radwege. Die Flächen sollten möglichst eben sein, um dem Rad kein Schaden zuzufügen.
Wo würdest du gerne einmal mit dem Rennrad langfahren?
Einmal mit dem Rennrad quer durch Deutschland, von Berlin nach München.
Wie lang sind deine Touren? Fährst du dabei zu bestimmten Zielen oder frei Schnauze?
Meine Touren sind unterschiedlicher Länge.Von 25km bis 150km ist alles möglich. Dies hängt von vielen Faktoren ab: Tagesform, Wetter, Trainingspartner, Tour und Zeit.
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Ist das Rennrad nur für Leute geeignet die wirklich trainieren wollen oder kann man es auch für gemächlichere Touren verwenden?
Naja, diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Dies hängt sehr stark vom eigenen Anspruch ab. Grundsätzlich ist ein Rennrad auch für gemächliche Touren zu verwenden. Jedoch behaupte ich, dafür gibt es komfortablere Räder wie ein Rennrad.
Fährst du auch richtige Radrennen?
Diese Frage beantworte ich kurz und knapp mit einem NEIN. Warum? Ich möchte in meiner Freizeit nicht auch noch für Rennen trainieren müssen sondern einfach den Spass an meinem Rad genießen!
Bilder: Titelbild: Clker; Fahrradspeichen Detail Nahaufnahme: Israna / pixelio.de; Rennradrennen auf der Straße von Oben: Christa Nöhren / pixelio.de