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Michael über die vegane Küche

Die Frage der Ernährung und Lebensweise ist immer ein großes Thema, und somit ist auch der Begriff “vegan” in aller Munde. Egal ob aus ernährungstechnischen oder ethischen Gründen, viele Leute leben vegan oder nach veganem Vorbild und die Tendenz zeigt klar nach oben. So ergab eine Studie dass drei Viertel der Deutschen ihren Fleischkonsum zwar als nicht problematisch ansehen, gleichzeitig aber auch 60 Prozent dazu bereit sind ihren Konsum einzuschränken. Mein heutiger Interviewpartner Michael lebt vegan aus Überzeugung und er schreibt seine Rezepte auf seinen beiden Blogs Veganimalism und Tofutopia nieder. Im Interview erfahren wir mehr über die vegane Küche und Lebensweise.

 

 

Warum lebst du vegan?

Also bevor ich sage warum ich vegan lebe, würde ich lieber erläutern wie man vom Mischköstler mit starkem Fleischkonsum zum Veganer wird. Das wie finde ich hier erstmal etwas spannender. Es begann mit der Fastenzeit. Ich bin seit einigen Jahren gar nicht mehr christlich, aber habe aus Spaß durch meinen Vater die Fastenzeit mitgemacht. Das war letztes Jahr. Ich habe auf Fleisch gefastet, weil man ja etwas ablegen soll, was einem schon als Genussmittel dient. Vor Ablauf dieser Zeit ist meine Cousine, die selbst Vegetarierin war, gestorben und ich habe mich näher mit der Industrie beschäftigt. Dann beschloss ich von heute auf morgen den Vegetarismus als treibende Kraft in mein Leben zu integrieren. Auch weil mich arge Zweifel an der Notwendigkeit und der Moral beim Fleischkonsum sehr trafen. Ich merkte aber recht schnell, dass meine innerste Überzeugung der Veganismus ist. Der Vegetarismus ist leider heutzutage auch mit viel Schmerz und Leid verbunden, daher war der Veganismus die logischste Konsequenz. Explizit vegan leben, das mache ich “erst” seit Ostern diesen Jahres. Vorher habe ich aber deutlich Milch und Eier reduziert um zu schauen, ob ich es hinkriege.


 

Das warum ist ganz schnell erklärt. Ich habe einfach gemerkt, dass niemand für meinen Genuss zu Schaden kommen sollte. Weder Tier, noch Mensch. Also kaufe ich auch seitdem nur Fairtrade-Tee oder Schokolade – letzteres natürlich ohne Milchbestandteile. Leder trage ich noch, denn diese Kleidung hatte ich vorher schon und wegwerfen ist keine Lösung. Wenn ich aber etwas neu kaufe, muss es vegan sein. Kosmetika hole ich in Drogerien, weil ich Produkte haben möchte, die ohne Tierbestandteile und Tierversuche sind. Für mich muss ein Hersteller keinen Kaninchen oder Affen die Creme ins Auge schmieren, damit ich weiß, ob das gesundheitsschädlich ist! Ob es wirklich so pralle ist, wenn man Bio-Eier kauft und trotzdem millionenfach im Jahr die männlichen Küken lebendig zerschreddert, vermust oder vergast werden. Oder ob es wirklich edel ist, Pelz zu tragen, der sehr häufig lebendig von dem Fuchs oder einem anderen Tier abgezogen wird. Dieses Lebewesen wird sterbend, sich in Agonie windend zu den anderen auf den Leichenhaufen geworfen. Die Informationen über die Industrie, die Tiere ausbeuten, ist so ekelerregend, dass mir schon alleine bei dem Gedanken schon alles dreht.

Ich reflektiere mein Konsum ungemein und sehe halt nur noch die Folgen, was wir allesamt anrichten. Ich stelle mich hier ganz klar auch auf ein politisches Podest und sage “Nein!” zum Massenwahnsinn. Ich möchte das alles nicht und deshalb lebe ich vegan. Und dieses Statement trage ich auch nach außen. Niemand soll sich angegriffen fühlen, aber man sollte nachdenken. Und vor allem sollte man mal überlegen, ob der Veganismus oder unser Massenkonsum extrem ist!

Japanische Pommes
Japanische Pommes

Was kam bei dir zuerst? Der Spaß am Kochen oder der Veganismus?

Sehr interessante Frage, wenn auch die Antwort viel uninteressanter ist. Denn beides ist gleichzeitig eingetreten. Wenn man vegan wird, muss man zwangsläufig beginnen, kochen zu lernen. Man muss schon seine Ernährung etwas umstellen, denn Fertigprodukte sind zuhauf unvegan und einen prickelnden Nährwert haben sie auch nicht. Das führt auf kurz oder lang zu Engpässen bei Spurenelementen oder Vitaminen. Ein Mangel stellt sich aber nicht so flott ein, wie alle einem bescheinigen. Unser Körper hat gewaltige Fähigkeiten und wir überrennen ihn täglich mit viel zu viel Energie.

Ich habe schnell gemerkt, dass es so tolles Zeug gibt, wenn man mal nicht immer 08/15 isst. Die deutsche Küche arbeitet häufig mit Fleisch und Kartoffeln. Wenn man umsichtig einkauft, dann entdeckt nicht nur der Veganer viel tollere Zutaten als das Bekannte. Reis ist für mich so langweilig geworden, besonders der parboiled. Ich esse viel lieber Quinoa oder Hirse. Sowas kennen die meisten Leute nicht. Mal abgesehen davon stecken in diesen Lebensmitteln viel mehr Vitalstoffe!

Ausgewogenes Kochen ist das A und O, denn dann ist der Körper mit allem versorgt, was man braucht. Pommes sind vegan, deshalb sollte man aber nicht jeden Tag Pommes essen! Ergo ist das Kochen lernen ein unvermeidbares Ziel.

 

Abgesehen von der Tatsache dass man andere Zutaten verwendet: Unterscheidet sich das vegane Kochen und Backen stark von der normalen Küche?

Die generelle Antwort ist: Nein. Vegan kochen ist nicht anders oder schwerer als “normales” Kochen. Und so viel andere Produkte verwendet man auch nicht. Obst, Gemüse, Pilze, Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse und verschiedene hochwertige Öle sind die Hauptbestandteile. Von Geschmack zu Geschmack gibt es noch Ausweichprodukte hinzu. Die Sahne für eine Sahnesoße macht man dann halt mit Nussmus oder einer pflanzlichen Sahne, beispielsweise Soja- oder Hafersahne. Schon im Discounter kriegt man viele Ausweichprodukte, die nicht immer auf Soja basieren müssen. Zwar ist Soja schon ein heiliger Gral, aber es ist auch nicht immer Gold, was glänzt.

Beim Backen sieht es schon anders aus. Hier muss man sich etwas mehr in die Materie vertiefen, denn es gibt einige Kniffe. Trotzdem ist es überhaupt nicht notwendig mit Ei und Milch zu backen. Meine Teige sind fluffig und so himmlisch locker, dass jeder anzweifelt, ich würde ohne Ei backen. Ich benutze häufig nicht mal Ei-Ersatzpulver. Man kann Eier sogar richtig einfach ersetzen, obwohl es bei vielen Teigen nicht einmal nötig ist. Da muss ich leider jeder Oma das Herz brechen und betonen: „Ein perfekter Teig braucht kein Ei – und auch keine Milch!“

Wenn es aber doch mal benötigt wird, dann gibt es viele Methoden. Sojamehl, Ei-Ersatzpulver, Apfelmus oder aber – und das zeigt es sehr deutlich – eine zermatschte Banane. Selbst die kann den Teig binden! Und jedem hat es bisher geschmeckt. Die Erdbeertorte deluxe auf meinem Blog habe ich bei der Konfirmation meiner Cousine gebacken und niemand wusste, dass diese Leckerei vegan war. Letztlich war sie eine der Dinge, die als erstes aufgegessen waren. Der Ahh-Moment war aber schon sehr reizend und für mich natürlich der beste Lohn!

Zusammengefasst unterscheidet sich nicht viel von der „normalen“ Küche. Man nimmt nur andere Dinge, um ein sehr hohes Resultat zu erlangen. Unsere Gesellschaft sollte auch mal überdenken, ob es wirklich Verzicht ist. Ich betone immer, dass ich Tierausbeutung meide, aber nicht den Geschmack. Das ist mein Credo! Ich bin kein Asket und sehe auch nicht so aus.

Mc Falafel
Mc Falafel

Wo kaufst du ein?

Einkaufen gehe ich sehr gerne und ich finde mich jetzt endlich gut im Industriedschungel zurecht. Vieles kriege ich bei Discountern. Der örtliche Biomarkt ist auch sehr häufig auf meiner Tour vertreten. Das gute, alte Reformhaus ist auch immer eine feine Adresse für hochwertige Nahrungsmittel. Drogerien stehen auch sehr hoch im Kurs, grade diese bieten viele vegane Kosmetika an.

Ein persönliches Paradies bietet das Veganz in Frankfurt/Main. Diese Supermarktkette bietet ein Vollsortiment an veganen Produkten. Da kriegst du tierfreundliche Currywurst über milch- und labfreien Käse (ca. 80 Sorten) sowie pflanzlicher Milch unterschiedlichster Geschmacksrichtungen bis hin zu veganen Verhüterli. Ein Besuch lohnt sich daher, weil es eben ein stinknormaler Supermarkt aber eben alles vegan ist. Bio und Fair Trade ist das meiste auch noch dabei! Da kann mir auch absolut kein Mensch erzählen, dass es für ihn keinerlei Alternativen gibt und ihn keine der Milchsorten schmeckt. Leider eine sehr faule Ausrede, um nicht über seinen Lebensstil auf Kosten von anderen zu überdenken.

Wer auf dem Land wohnt, kann zur Not auch online in Veganstores einkaufen, was aber meist nicht notwendig ist. Der Markt reagiert auf die große Nachfrage nach tierfreundlichen Artikeln. Selbst beim Aldi kriegt man Veggie-Würstchen! Und so ganz nebenbei bemerkt: Ich bin Studierender und wohne auf’m Land.

Und vegan muss nicht teuer sein. Es gibt logischerweise einige Sachen, die moderat im Preis sind. Dies liegt aber leider an unserer deutschen Sicht der Dinge. Wir wollen nichts bezahlen, selbst wenn es exzellente Qualität hat. Schaut man aber hinter die Kulissen, dann wird einem klar, warum vegane Alternativen teurer sind. Die EU subventioniert nur tierliche Nahrungsmittel, Sojamilch wird sogar immer noch mit 19% besteuert, obwohl es ein Lebensmittel ist! Es kriegen also nur die Firmen Asche, die auf Kosten der Lebewesen produzieren. Selbst Bio-Gemüse wird nicht gefördert. Stattdessen wandert das Geld in die falschen Lösungen. Für konventionelle Produkte zahlen wir alle doppelt: einmal den Ladenpreis und den Preis des Umweltschutzes, wenn der Boden ausgelaugt ist und die Natur leidet.

Muffins
Muffins

Schmecken Nicht-Veganer dass deine Gerichte vegan gekocht sind?

Das kann ich so leider nicht beantworten. Das liegt allerdings daran, dass beispielsweise meine Kommilitonen oder auch Verwandten von meiner Lebensweise wissen. Aber ich kann aus Erfahrungsberichten sagen, dass der Noegg-Salat nach meinen Rezept als waschechter Eiersalat gehalten wird! Dabei enthält das Rezept keine Eier oder gar Chemie, die diesen Geschmack imitieren könnte. Er ist der Beweis, wie sehr die Psychologie beim Essen mitspielt.

Ein Test im Fernsehen, wo Björn Moschinski Gulasch für eine Mensa gekocht hatte, ergab, dass 88% nicht gemerkt haben, dass es vegan war. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen! 88%!!! Oder aber beim Klassenfrühstück, wo ich vegane Lyoner mitgebracht habe. Die war zwar gekauft, aber die Leute haben es für Fleisch gehalten, weil es bei der Wurst stand. Auch schön war das Grillen meiner Schwester mit ihren Arbeitskolleginnen. Dafür habe ich veganes Mett hergestellt. Es hat niemand gemerkt, nur wurde verlautet, dass es etwas salzig war. Unvorstellbar, dass vermatschte Reiswaffeln als Hackfleisch durchgeht, oder!?

Was ich aber garantiert sagen kann, ist, dass meine Rezepte sehr gerne und ausgiebig von meinen Bekannten gegessen werden. Meine Schwester steigt jetzt auch vorläufig auf die vegane Küche um und probiert sich durch alle Fleischalternativen. Ob sie dabei bleibt, weiß ich nicht, doch mit ihr zu kochen und mein Wissen und Kniffe weiterzugeben, macht mir richtig viel Spaß. Das würde ich gerne öfters tun. Zwar mache ich die Ausbildung zum Erzieher und es ist auch mein beruflicher Traum mit Kindern zu arbeiten, allerdings blüht in mir der Wunsch, dass ich irgendwann mein eigenes veganes Café besitze!

Letztlich ist es aber doch wichtiger, dass es schmeckt und nicht etwa, ob die Leute es herausschmecken, dass es vegan ist. Doch ich bin immer wieder verzückt, wenn dieser Aha-Effekt auf den Gesichtern zu sehen ist, wenn die Verwunderung eintritt.

Pasta Bella Vita
Pasta Bella Vita

Kann man mit einer veganen Ernährung eher abnehmen?

Da lehne ich mich aber gewaltig aus dem Fenster, wenn ich hier als Experte ein Statement abgeben würde. Ich kann nur von meiner Seite aus zu meinen Abnehmen ein klares „Ja“ sagen. Ich wog als Mischköstler 79kg, als Pflanzenesser wiege ich 65kg. Und dabei futtere ich liebend gern und noch lieber nasche ich. Ich esse jeden Tag irgendetwas süßes und nehme trotzdem nicht zu. Auch ein schönes Beispiel: Wenn ich Pasta mache, esse ich locker drei Teller. Die Waage bleibt konstant auf diesem Idealgewicht.

Übrigens mache ich auch nicht übermäßig viel Sport. Erst seitdem ich vegan bin, habe ich so einen Drang, mich zu bewegen. Dann fahre spontan ich Fahrrad, gehe Laufen oder stemme Stahl in der Fitnessbude. Und hier sieht man wieder, dass Fleisch keine Vorraussetzung für Leistung oder Muskelaufbau ist. Sieh dir mal Patrik Baboumian oder andere Hochleistungssportler an. So jemanden würde ich ungern ins Gesicht sagen, dass Veganer keine Kraft haben!

 

Wie kommst du auf deine Rezepte?

Zunächst einmal, muss ich gestehen, dass ich Kochbücher sammele. Über 10 davon sind explizit vegan. Ich habe da einen echten Spleen! Ich kaufe häufig V-Kochbücher. Ich kann da nicht genug von haben. Wirklich nachkochen mache ich aber nicht. Ich nehme es eher als Inspiration. Ich schaue, was der Autor so kombiniert, ändere die Zutaten und kreiere was völlig Neues daraus. Zumal ich manche Zutaten auch nicht unbedingt mag.

So ist doch die Normalität beim Rezepte erfinden. Man nimmt Altbekanntes, mischt Neues hinein und setzt etwas Kreatives darüber. Neuerdings habe ich Nussecken für meinen Blog gemacht. Vegane Rezepte dafür gibt es zuhauf! Nur wie macht man so etwas Banales wieder interessant und hebt es von der Masse ab? Also habe ich mich entschieden die Haselnüsse wegzulassen. Ich mag sie, aber es ist etwas langweilig. Also habe ich das Topping neu definiert. Statt nur Mandel und Haselnuss, ist bei meinem Rezept Mandel, Walnuss, Cashew und Macadamia enthalten. So billig es klingt, aber der Geschmack ist bemerkenswert gestiegen. Nur deshalb, weil ich nicht zwei Nusssorten genommen habe, sondern satte vier!

Oft ist es aber auch so, dass man in den Kühlschrank guckt und dann improvisiert. Man kombiniert einfach. Nicht umsonst gibt es tausende Varianten von Quiches! Die wurden doch genau so erfunden, indem man Lieblingszutaten oder das genommen hat, was man grade hatte.

Mak Inc
Mak Inc

 

Welche Herausforderungen hat man beim veganen kochen im Vergleich zum normalen kochen?

Die Herausforderung ist eindeutig die Kombination beim Würzen. Gut sieht man es beim Salat. Ohne ein Dressing ist er pur vielen Leuten zuwider. Also kombiniert man Gewürze und Gemüse mit einer Soße und schon ist es ein bombastisches Geschmackserlebnis. Liegt das am Salat? Mitnichten! Das Geheimnis ist mal das Kürbiskernöl, mal die frische Zitronenzeste.

Um diese These zu untermauern, nehme ich den Tofu. Die meisten hassen ihn ja, obwohl sie noch nie dieses Produkt gegessen haben. Ich muss aber zugeben, dass er schon unästethisch wirkt. Doch wenn man ihn richtig würzt, dann zeigt er seine große Stärke. Er ist so vielfältig, was die meisten nie erleben können, weil sie ihr Schubladendenken haben und er ja eklig aussieht. Wenn sie ihn aber mal wirklich eine Chance geben würden, dann könnten sie nicht nur tolle Asia-Gerichte zaubern, sondern mit Tofu sogar veganen Käsekuchen backen, wo keiner diese Zutat vermuten würde!

Das Gulasch vom Björn Moschinski wurde nur schlecht entlarvt, weil er es richtig gewürzt hat. Die Leute haben die Röstaromen gehabt, die Konsistenz der texturierten Sojaproteins erinnert stark an Fleisch. So kam es halt, dass der größte Teil der Esser dachte, es sei Fleisch.

Und ergo kann man zeigen, dass es es nicht mal notwendig ist, tierliche Zutaten zu benutzen. Ein Eiersalat ohne Ei, Gulasch ohne Fleisch. Hier ist alles dran, um ein gleiches oder gar besseres Ergebnis im Geschmack zu erzielen und niemand muss dafür leiden. Viele Mischköstler sagen zwar nein zur Produktion und der Massentierhaltung, aber sagen ja zum Geschmack. Das greifen vegane Köche wie Björn auf und zeigen, dass Geschmack und Vernunft zusammenpassen.

 

Ist eine vegane Ernährung für Leute mit Lebensmittelunverträglichkeiten besser geeignet?

Ich kenne mich gut mit Ernährung aus, aber dies übersteigt wieder mal meine Kompetenz. Ich kann nur mutmaßen und selbst die Schlüsse ziehen, denn ich bin kein Ernährungsberater. Laktoseintolerante Leute haben natürlich es in der veganen Küche superleicht, weil Veganer keine laktosehaltigen Nahrungsmittel zu sich nehmen. Das ist schon ein fettes Plus für diese Art von Unverträglichkeit.

Bei Glutenunverträglichkeit gibt es auch Mittel und Wege, dass man sich vegan ernähren kann. Es gibt viele glutenfreie Getreide, die für solche Leute super geeignet sind. Da die Deklaration mit Glutenfreiheit voranschreitet ist es nicht problematisch. Zwar setzt die vegane Cuisine viel auf Getreide, aber wie gesagt gibt es auch dort tolle Alternativen wie der Amaranth, der glutenfrei ist.

Einige Menschen vertragen auch kein Soja, dies ist aber wirklich kein Problem. Manchen wundert es vielleicht, weil vieles auf Soja basiert, aber es gibt so viele Pflanzenmilchsorten, die absolut sojafrei sind. Joghurtalternativen gibt es auch auf Kokosbasis. Immer mehr an Beliebtheit findet statt Sojafilets die Lupinenschnitzel. Hier verbreitert sich der Markt zunehmend.

Etwas kritischer sehe ich die Glucoseunverträglichkeit. Die vegane Ernährung setzt ja auch auf Obst, da diese viele Vitamine enthalten. Wie es dort aussieht, weiß ich nicht und vermag es auch nicht zu beurteilen.

Bei Cholesterinsenkung ist der vegane Lifestyle sehr gut geeignet, denn Veganer nehmen keines auf. Der Körper produziert für ihn ausreichende Mengen, sodass man es nicht aufnehmen muss. Daher kann man durch eine vegane Lebensweise den Cholesterinspiegel wirksam und ungefährlich ohne Medikamente senken. Und letztlich nimmt der Otto-Normal-Verbraucher viel zu viel Cholesterin auf, sodass viele Krankheiten voranschreiten. Die vegane Ernährung kann sämtliche Zivilisationskrankheiten vorbeugen, also das Risiko an Herz-Kreislaufproblemen, Gicht, Bluthochdruck und Diabetes zu erkranken senken.

Ich muss aber nochmals darauf hinweisen, dass ich kein Experte bin, sondern nun meine Gedanken dazu kundgetan habe. Am besten man spricht so etwas mit Ernährungsberatern ab. Diese wissen weit mehr, wie man die Nahrung zusammenstellt, wenn man vegan lebt und eine Unverträglichkeit hat. Ärzte sind häufig überfragt bei Ernährungsgeschichten. Zumal gibt es in Sachen Veganismus immer noch bei den weißen Kitteln große Skepsis, die aber völlig unbegründet ist. Man siehe in die Welt, wo gesunde Veganer es hunderttausendfach beweisen, dass es absolut gesund ist, so zu leben, wenn man sich mit Ernährung und Inhaltsstoffen auskennt.

Schokoschock Mousse
Schokoschock Mousse

 

Angenommen man will selbst mit der veganen Küche beginnen: Womit fängt man am besten an?

Hmm, gute Frage. Am besten man setzt sich zunächst mal mit der Ernährung auseinander und lernt, wo was drin ist. Was sollte ich essen, um alles zu bekommen? Was kombiniere ich mit eisenhaltigen Lebensmitteln, damit ich es besser resorbieren kann? Mit diesem Wissen kann man gut in eine Fastenzeit starten. Die Aramäer fasten übrigens ebenfalls großteils vegan. Wenn man fastet, dann hat man klare Regeln und sollte diese auch halten über den Zeitraum. Dann sollte man gucken, was mit einem passiert. Wie reagiert der Körper auf die Umstellung? Welche Dinge schmecken mir. Ich habe Gemüse früher nicht so gerne gegessen, heute darf vieles auch einfach roh daherkommen und ich esse es genüsslich auf.

Man sollte auch nicht auf sein Bauchgefühl hören, denn der Bauch sagt in dem Fall viel falsches. Er sagt: „Fleisch ist lecker!“ oder „Egal ob es totes Tier ist, es ist geil!“. Das Herz zu öffnen, ist ein sehr guter Anfang. Dieses sagt nämlich besser als der Bauch, dass das Töten von Lebewesen falsch ist. Dass das lebendige Zerschreddern von männlichen Küken abartig ist. Oder das eine Schlachtung nie „human“ sein kann. Hinterfragen sollte man die gesamte Industrie und Undercovervideos nicht als „einmalige Vorkommnisse“ abtun. Man sollte sich fragen, wer was mit welcher Überzeugung tut. Und dann erkennt man schnell: Ist es nicht der riesige Fleischkonzern kriminell, der millionenfach Blut vergießt, Menschen zu Hungerlöhnen malochen lassen oder aber in der 3. Welt verhungern lassen und die Gesellschaft krank macht, obwohl Fleisch doch so gesund sei oder sind es doch diese handvoll Veganer, die jedes Lebewesen lieben und Empathie in die Welt tragen wollen!?

Und nicht zu vergessen, dass der Veganismus nicht bloß eine trendige Ernährung ist, die von irgendwelchen Shootingstars propagiert wird und einem plötzlich ein Sixpack wachsen lässt. Bei dem Veganismus geht es um viel mehr. Es ist ja schön, wenn man beim Essen beginnt, aber das langfristige Ziel ist das maximale Leid aller Lebewesen zu senken. Wer also meint, er müsse immer noch Lederschuhe kaufen und sich mit Cremes einschmieren, die in Tierversuchen getestet wurden, der hat den Veganismus nicht verstanden. Leider!



Deshalb sei mein Schlusswort folgendes. Wir sollten wieder das Kind in uns erkennen, was vor dem Zoogehege stand und alle Tiere befreien wollte, das den Tierfilmer gemein fand, weil er den Löwen nicht davon abhielt, das Gazellenbaby zu reißen. Das muss unser erklärtes Ziel sein und nicht etwa unsere Männlichkeit unter Beweis stellen, indem wir wetten, wer das Kilo Rinderfilet am schnellsten hinunterschlingen kann. Oder wir Stierkämpfe als Kulturgut schützen, sondern den leidgeplagten Stier selbst vor diesem Massaker bewahren! Wir sollten aufhören unser Haustier zu streicheln und uns als „wahre“ Tierfreunde ausgeben zu wollen, während wir zeitgleich in einen Hotdog beißen. Die Grundzüge des Veganismus’ hat jeder von uns einmal gespürt, nämlich als er als Kind jedes Tier mehr liebte als sich selbst.

 

Bilder: Titelbild: Clker; Bilder im Artikel: Michael

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