Bevor man einen Job, Ausbildungs- oder Studienplatz bekommt, muss man sich erstmal dafür bewerben. Damit ist die Bewerbung ein ziemlich elementarer Teil für den eigenen Werdegang. Kein Wunder also, dass man sich stundenlang über deren Aspekte bis zur Perfektion informieren kann und sich mit all den Ratgeberbüchern ein ganzes Haus bauen könnte. Mein heutiger Interviewpartner Mike schreibt im Internet Artikel über Bewerbungstipps. Im Interview erläutert er uns ein paar Aspekte.
Wie sollte man ein Bewerbungsfoto wählen?
Auch wenn es bei einer Bewerbung um Qualifikationen und Fähigkeiten geht, ist das Foto dennoch wichtig, im Unterbewussten macht sich jeder durch ein Foto bereits einen Eindruck. Studien haben beispielsweise gezeigt dass Leute von einer Testgruppe mit höher werdendem Gewicht niedrigeren Berufsgruppen zugeordnet wurden. Und auch andersherum, wurden in Studien Leute die weniger „seriös“ ausgesehen haben häufiger aussortiert. Das ist auch der Grund warum es in einigen Ländern Bewerbungen ohne Fotos gibt. Das Foto ist also sehr wichtig.
Man sollte für das Foto seriös aussehen, das heißt keine Bettfrisur und auch etwas ordentliches Anziehen. Das muss ja nicht bei jedem gleich ein Anzug sein, aber man sollte einfach gepflegt und frisch aussehen. Dann heißt das oberste Gebot lächeln, denn ein lachender Mensch ist immer sympathischer als einer der wie sieben Tage Regenwetter dreinschaut. Dann sollte das Foto natürlich aktuell sein und auch mit dem aktuellen Aussehen übereinstimmen. Wenn man vor einem Monat noch Vollbart und längere Haare hatte und jetzt eine Brille trägt, rasiert ist und kurze Haare hat, dann sollte man ein neues Foto schießen. Zum Schluss sollte man auf jeden Fall zu einem Fotografen gehen und mehrere Schüsse machen damit man sich am Ende ein Bild aussuchen kann.
Wie wichtig sind Referenzen?
Sehr wichtig, denn sie sagen aus wie eine Person letztlich arbeitet und ob sie zu einem passt. Eine Referenz kann etwa ein Empfehlungsschreiben seine oder ein hinterlegter Kontakt zu einer Person, die dann von den Leistungen des Bewerbers erzählen kann und damit wichtigen Input über den Bewerber liefern kann. Man sollte sich also um Empfehlungsschreiben kümmern und sich eine Referenzliste anfertigen auf die man zugreifen kann. Man kann die Referenzen etwa in den Anhang legen oder im Anschreiben vermerken wen man da kontaktieren kann.
Was ist eine Kurzbewerbung?
In einer normalen Bewerbung findet man ja in der Regel ein Deckblatt, Anschreiben, Lebenslauf, Foto, Zeugnisse und das alles verpackt in einer Mappe.
In einer Kurzbewerbung dagegen finden sich nur ein Anschreiben und ein Lebenslauf, und sie wird dann auch in den meisten Fällen per E-Mail verschickt. Es ist also auf jeden Fall weniger Arbeitsumfang, sowohl für einen selbst als auch für denjenigen der die Bewerbungen bearbeiten muss. Kurzbewerbungen werden meistens für einen ersten Kontakt oder für kleinere Jobs wie Studentenjobs verwendet, in denen man sich kein so umfangreiches Bild vom Bewerber machen muss. Kurzbewerbungen sind aber von den Schwerpunkten für die Erfolgsaussichten ein ganz eigenes Kapitel, da kann man sich etwa in diesem nützlichen Artikel einmal einlesen.
Kann man Bewerbungen wieder verwenden?
Bewerbungen kann man schon teilweise recyceln. Es ist etwa praktisch seinen Lebenslauf immer mitzuführen. Denn auch wenn kein Jobwechsel und damit neues Bewerben in Sicht ist: wenn man das in 20 Jahren einmal machen muss, dann kann man sich schlecht erinnern was man wann wo genau gemacht hat. Ansonsten kann man natürlich für kleinere Jobs immer ähnliche Bewerbungen schreiben, aber exakt dasselbe schreiben sollte man nie, denn in den meisten Fällen unterscheiden sich Jobs dann doch, wenn auch marginal. Letztlich kann man sich aber immer etwas von früheren Bewerbungen abschauen. Wenn man sich mal zum kellnern bewirbt und das zwei Jahre später wieder tut, dann kann man auf die erste Bewerbung aufbauen.
Was ist die „Dritte Seite“?
Die Dritte Seite beinhaltet zusätzliche Infos über den Bewerber die sonst nirgendwo einen Platz finden. Sie ist kein Muss, sondern freiwillig. Man kann hier zusätzliche Informationen über sich selbst einbauen, den Lebenslauf erläutern und weitere Überzeugungsarbeit leisten. Ob man sie einbaut oder nicht, das ist Geschmackssache. Man sollte keine Dinge aus dem Anschreiben oder Lebenslauf wiederholen, nur wichtige Dinge aufschreiben und darauf achten dass die Bewerbung auch nur mit Anschreiben und Lebenslauf für einen spricht und komplett ist. Angenommen ich bewerbe mich auf eine Stelle die etwas mit Gartenbau zutun hat, dann passt es auf die Dritte Seite dass ich zuhause einen großen Garten habe und das meine Leidenschaft ist, weswegen ich jede freie Minute dazu nutze. Zu sagen dass ich Erfahrung im Gartenbau habe, was dann ja sicher auch im Anschreiben und Lebenslauf schon steht, gehört nicht hinein.
Wie sieht für dich eine perfekte Bewerbung aus?
Eine perfekte Bewerbung ist einfach überzeugend, da gibt es keine klaren Regeln. Der erste Eindruck muss erstmal stimmen, damit man schon sagen kann „das ist auf jeden Fall ein Kandidat“. Danach muss der Rest einfach passen. Der Bewerber muss einen davon überzeugt haben dass er der Beste für die Stelle ist. So einfach ist das eigentlich .
Bilder: Titelbild: Clker; Kalender: GG-Berlin / pixelio.de; Mappe: Helene Souza / pixelio.de