Jeder Deutsche trinkt im Jahr 137 Liter Mineralwasser, lustigerweise sind das gerade mal zwei Liter mehr als der jährliche Konsum an alkoholischen Getränken. Der Renner beim Mineralwasser ist nach wie vor das sprudelnde Nass. 4,3 Milliarden Liter mit Kohlensäure und weitere 4,4 Milliarden Liter mit wenig Kohlensäure stürzen wir uns jedes Jahr die Kehle runter, während das stille Wasser mit gerade einmal 1,28 Milliarden Litern weit hinten liegt. Um sich sein sprudelndes Wasser selbst zu machen, gibt es Wassersprudler. Thomas, der einen Blog über die Geräte schreibt, erklärt uns im Interview mehr darüber.
Wie funktioniert ein Wassersprudler?
Wassersprudler funktionieren grundsätzlich recht einfach: Im Inneren befindet sich ein Zylinder, der CO2 (also Kohlenstoffdioxid) enthält. Die Flasche des Sprudlers wird mit Leitungswasser befüllt und an das Gerät angeschlossen, dies geschieht meist durch eine Drehung, es gibt allerdings auch Geräte, die die Flasche von sich aus greifen, sobald man sie hineinsteckt. Dann muss man nur noch den Knopf auf dem Gerät drücken und schon wird das CO2 durch einen kleinen Schlauch in das Wasser gepumpt. Das Ergebnis: Sprudelndes Mineralwasser.
Spart man Geld indem man sein Wasser selbst sprudelt?
Ja, man spart eindeutig Geld. Wenn man normalerweise sehr günstiges Wasser im Discounter kauft, dann spart man geringfügig, wenn man allerdings recht teures Mineralwasser kauft, dann sind die Einsparungen schon recht enorm. Auf meiner Seite habe ich dazu einen eigenen Artikel geschrieben, allerdings denke ich, dass die Erklärung hier den Rahmen sprengen würde. Wer sich doch dafür interessiert, hier die Kurzform: Leitungswasser kostet rund 0,2 Cent pro Liter, wohingegen ein Liter Markenmineralwasser bereits 50 Cent oder mehr kosten kann. Die Befüllung des Gaszylinders kostet 7,99 Euro für 60 Liter Mineralwasser.
Gibt es eine Obergrenze an Kohlensäure die in Wasser hereingeht oder kann man immer mehr und mehr Kohlensäure hinzufügen?
Man kann zwischen wenig und viel Kohlensäure wählen, je nachdem wie oft man den Knopf drückt. Ab einem gewissen Punkt ist das Wasser allerdings mit Kohlensäure gesättigt. Der Druck entweicht dann hörbar aus dem Wassersprudler – schädigt ihn jedoch nicht. Ich persönlich sprudle meist viel zu viel, da ich viel Kohlensäure mag.
Wie lange hält die Kohlensäure im Wasser?
Das ist eine gute Frage, die ich aus persönlicher Erfahrung leider nicht beantworten kann, da die Flaschen bei mir schnell verzehrt werden. Ich denke aber, dass die Kohlensäure recht lange im Wasser bleibt, wenn man den Deckel richtig zudreht. In Glasflaschen sollte sie tendenziell länger erhalten bleiben, als in PET-Flaschen.
Wie lange dauert es, einen Liter Wasser aufzusprudeln?
Der reine Vorgang der Besprudelung dauert rund 1-3 Sekunden. Dazu kommt noch das Befüllen der Flasche mit Leitungswasser und die Befestigung in der Flasche. Von der leeren Flasche bis hin zum fertigen Mineralwasser dauert es also ungefähr 20 Sekunden.
Funktionieren Sprudler auch mit Saft oder ähnlichem oder nur mit Wasser?
Habe ich noch nicht ausprobiert, da der Hersteller davon abrät. Man soll nicht einmal die zugehörigen Sirups verwenden, bevor das Wasser besprudelt ist. Ich denke mal, dass der Zucker und die sonstigen Zutaten den Schlauch verstopfen würden und sich im Gerät absetzen. Während Wasser verdunstet, gammeln die Restbestände des Safts dann vor sich hin.
Kann man mit den Sprudlern auch Geschmack hinzufügen?
Das ist natürlich auch möglich. Der Marktführer SodaStream stellt dem Benutzer dutzende von Sirupsorten zur Verfügung – aber man kann natürlich auch sämtliche anderen Sirups verwenden, da Wasser nun einmal Wasser ist. Ich empfehle übrigens Waldmeister, Cola Zero und im Sommer Xtreme Energy mit Eiswürfeln.
Was für Unterschiede gibt es zwischen all den Wassersprudler Modellen?
Grundsätzlich funktionieren alle Geräte gleich. Sie unterscheiden sich aber in verschiedenen Punkten, wie beispielsweise der Flasche (PET oder Glaskaraffe), der technischen Ausstattung (Display, Anzeigen und so weiter) und dem Gehäuse (Plastik, Metall und so weiter). Das Design ist auch ein wichtiger Punkt bei Wassersprudlern, da sich diese ziemlich voneinander unterscheiden können. Hier entscheidet der persönliche Geschmack.
Wie teuer ist so ein Wassersprudler?
Die Preise schwanken zwischen ungefähr 50,00 Euro bis hin zu knapp unter 200,00 Euro. Dabei hat man dann den Unterschied zwischen einem Plastikgehäuse mit PET-Flaschen und einem technisch voll ausgestattetem Wassersprudler mit Anzeige und allem drum und dran.
Bilder: Titelbild: Clker; Kohlensäure: Tim Reckmann / pixelio.de; Plopp: Peter Freitag / pixelio.de; Zerplatzter Ballon: Jürgen Hüsmert / pixelio.de