Nino von Ringspeed über seine Apps und den Nürburgring

Der Nürburgring ist die berühmteste Rennstrecke der Welt, jeder hat schoneinmal von der je nach Variante bis zu 28 Kilometer langen Strecke gehört, die bereits 1927 gebaut wurde. In letzter Zeit waren das in der Presse leider vor allem negative Schlagzeilen, was aber nichts an der Faszination ändert, die die Nordschleife und ihre zahlreichen Events wie das 24 Stunden Rennen für viele ausstrahlt. Für Fans hat mein heutiger Interviewpartner Nino zwei Apps entwickelt. Ringspeed als rundum Infobox für den Ring, und Ringquiz als kleines Wissensspiel zur Strecke. Im Interview erklärt er uns was es mit den Apps auf sich hat und was hinter der Entwicklung steckt.

 

 

Wie bist du auf die Idee für deine Nordschleifen-Apps gekommen?

Ich bin insgesamt fast 10 Jahre Nordschleife im Touristenverkehr gefahren. Der sonntägliche Besuch an und auf der Strecke war eine regelrechte Lebensart. Als Stammgast und alter Hase erlebt man regelmäßig Situationen in denen man von Besuchern und „Frischlingen“ mit Fragen gelöchert wird. In den Pausen zwischen zwei Stints gehören diese Dialoge natürlich zu den Benzingesprächen dazu. Allerdings sind es immer wieder dieselben Fragen, deren Antworten ich irgendwann anfing runter zu leiern. Da lag die Idee nahe, moderne Technologien wie Smartphones als Informationsquelle für touristische Besucher zu nutzen.


Wie lange hast du daran gearbeitet, der Nürburgring ist ja eine wirklich umfangreiche Strecke?

Es gab ja bisher diverse Versionen der App, sie ist also immer weiter gewachsen. In meinem Kopf stecken auch nochmal so viele Ideen, für deren Umsetzung ich nur leider zu wenig Zeit habe. Die erste Version hatte einen überschaubaren Funktionsumfang und sollte erstmal eine Art “Case Study“ sein. Ich beschränkte mich also auf die weniger zeitraubenden Entwicklungen. Auch die iPad Unterstützung blieb erstmal außen vor. Unter dem Zeitdruck des damals bevorstehenden 24h Rennen (2012) habe ich für den ersten Wurf tatsächlich nur rund 4 Wochen benötigt. Ich wollte dieses wichtige Event unbedingt mitnehmen und habe jede Minute meiner Freizeit geopfert. Ein erfahrener App Entwickler hätte das sicher mit weniger Aufwand hinbekommen, aber ich bin nach wie vor nur ein Hobby-App-Entwickler.

 

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Was kann man auf den Live Webcams alles sehen? Auch die Rennen?

Die Webcams sind klassische Web-Kameras und zeigen wie allgemein übliche minütlich aufgenommene Standbilder. Dabei sind die Standorte von den jeweiligen Betreibern ausgewählt und zeigen zum Beispiel die wichtigste Tankstelle am Ring und deren Warteschlange, den beliebten Streckenabschnitt Breidscheid oder die Zufahrt zur Nordschleife. Letztere Kamera ist sicherlich die interessanteste! Eine der Kameras ist auf die Start-/Zielgerade des Grand Prix Kurses gerichtet, weshalb man dort sogar Szenen aus den Rennen sehen kann. Allerdings bleiben es Standbilder, solange die Betreiber – in diesem Falle die Nürburgring Betriebsgesellschaft – diese nicht aufrüstet.

 

Welche eher unbekannten Plätze zum Zuschauen kannst du empfehlen?

Zu den weniger frequentierten, aber dennoch interessanten Zuschauerplätzen, zählen sicher Poststraße und Bergwerk. Die Poststraße ist reizvoll, weil hier bergab Richtung Fuchsröhre voll durch beschleunigt wird und man recht nahe an die Strecke rankommt. Die Bergwerk-Kurve  hat ihren Reiz besonders bei den Touristenfahrten, da sie eine eigenwillige Linie hat. Hier zählt Erfahrung mehr als an vielen anderen Kurven, weil der Schwung extrem wichtig für die anschließende lange Vollgas-Steigung zum Kesselchen ist.

 

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Kann eigentlich jeder in seinem Auto Runden auf der Nordschleife drehen?

Auf der Nordschleife darf zu gewissen Öffnungszeiten – den sogenannten Touristenfahrten – jedermann seine Runden drehen. Benötigt wird dazu lediglich ein geeignetes Fahrzeug mit Straßenzulassung (Auto oder Motorrad) und ein Rundenticket, welches vorab an der Kasse (Zufahrt) erworben werden muss. Dabei ist es völlig egal ob es sich bei dem Fahrzeug um einen untermotorisierten Kombi oder einen renntauglichen Porsche handelt. Es gilt die Straßenverkehrsordnung und somit Rechtsfahrgebot, man sollte als langsamer Fahrer also lediglich häufig in den Rückspiegel schauen und schnellere links überholen lassen.


Was denkst du zur aktuellen Lage am Nürburgring? Wird mit dem neuen Besitzer wieder alles gut?

Die Lage am Nürburgring ist wirklich dramatisch. Vor allem aber enttäuschend und traurig! Ich habe tatsächlich große Sorgen, dass die seit Jahren desolate Lage der Sportstätte als auch der Infrastruktur schadet. Es sind unglaublich viele Restaurants, Pensionen und Werkstätten vom Nürburgring abhängig, die alle in ernsthafte Schwierigkeiten kommen, wenn die einzige Attraktion ins Straucheln kommt. Der Wegfall der diesjährigen Formel 1 ist so ein Beispiel, der erste Opfer kosten könnte. Es steht für die Region sehr viel auf dem Spiel, allerdings auch für den Motorsport! SAVE THE RING

 

 

Bilder im Artikel: Ringspeed.de

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