Das Auto ist vielen das liebste Stück und somit dürfen die neuesten Modifikationen, Gadgets und Tuningmöglichkeiten an den Autos nicht fehlen. Eine der zahlreichen Methoden zur Leistungssteigerung ist das Chiptuning, von dem jeder schonmal etwas gehört hat. Was genau dahinter steckt, was es bringt und ob es sich lohnt erzählt uns Peter, der in seiner Werkstatt tagtäglich Chiptunings durchführt.
Was genau passiert beim Chiptuning?
Beim Chiptuning werden keine baulichen Veränderungen am Motor vorgenommen, es wird stattdessen in die Motorsteuerung eingegriffen. Beim Chiptuning werden sozusagen die Reserven des Motors ausgelotet. Die Motorsteuerung gibt etwa ein bestimmtes Ansprechverhalten oder eine Maximaldrehzahl vor, die beim Chiptuning so modifiziert werden, dass die Leistung gesteigert und der Spritverbrauch gesenkt wird. Der Hersteller gibt letztlich nicht die komplette Leistung des Aggregats frei, das Chiptuning holt das heraus. Es optimiert sozusagen den Prozess der Kraftgewinnung.
Wie genau wird das dann durchgeführt?
Entweder wird mit einer Software auf das Steuergerät zugegriffen, oder eine Box wird angeschlossen, die die jeweiligen Parameter bearbeitet. Das Grundprinzip ist aber bei beiden Varianten das Gleiche: das Steuergerät gibt Befehle, zum Beispiel die Drehzahl beim Schalten für die Automatik, die Maximaldrehzahl, die Zündzeiten, den Ladedruck für den Turbo und so weiter. Je nachdem worauf man mit dem Chiptuning hinaus will in Sachen Leistung und Verbrauch, kann man diese Parameter dann einstellen, wie man möchte.
Kann man das auch selbst machen?
Ja, es gibt Computerprogramme mit denen man auf das Steuergerät zugreifen kann und diese Parameter dann selbst einstellen kann. Allerdings ist es ratsamer damit zum Profi zu gehen, denn der weiß was er tut, gibt meistens eine Garantie und hat bereits Erfahrungswerte. Wenn sich beispielsweise gezeigt hat dass bei einem bestimmten Modell eine bestimmte Einstellungen zu Komplikationen führt, dann weiß er das zu vermeiden während man selbst da aufgeschmissen wäre. Außerdem kann man selbst oft nicht so viel herausholen wie ein Profi. Es ist günstiger das selbst zu machen, aber man sollte da nur ran, wenn man weiß was man da tut.
Welche Leistungssteigerungen sind möglich?
Das kommt ganz auf das Auto an. Bei Dieselmotoren geht generell mehr als bei Benzinern und wenn ein Turbo vorhanden ist, dann ist der Sprung nocheinmal größer. Und dann ist es natürlich eine Sache des Modells, denn da stimmt jeder Hersteller einfach anders ab. Ich würde sagen im Durchschnitt etwa 10-15 Prozent, in der Spitze etwa 30 Prozent. Das bedeutet beim aktuellen VW Golf mit 140 PS könnte man 162 Pferdchen herausholen. Auf Seiten wie http://www.tuningkit.de/ kann man sich da nocheinmal individuell für sein Modell informieren.
Was kann man beim Sprit sparen?
Das ist natürlich auch von Modell zu Modell unterschiedlich, aber da sind 15 bis 20 Prozent drin. Es kommt dann natürlich auch wieder auf die Abstimmung ab, denn wenn man speziell in Richtung Sprit sparen geht, dann kann man auch wieder Leistung verlieren oder umgekehrt.
Was sind die Nachteile?
Beim Hersteller verliert man oftmals die Garantie, auch wenn man oftmals zurückrüsten kann. Ist das Zurückrüsten nicht möglich, muss man bei einem Schaden unter Umständen selbst zahlen. Man sollte außerdem jemand Kompetenten aufsuchen, denn mit falschen oder mangelhaften Chiptuning bleiben Spritverbrauch und Leistung vielleicht sogar gleich oder können sich verschlechtern, der Schadstoffausstoß kann steigen und es kann zu einem Motorschaden kommen.
Wann rätst du also zum Chiptuning?
Am besten wenn man einen Diesel mit Turbo fährt und einem die besseren Fahreigenschaften das Geld wert sind. Wenn man damit zum Profi geht, hat man mehr Leistung bei geringerem Spritverbrauch ohne irgendwelche Einbußen.
Auch wenn man eine kostengünstige Leistungssteigerung sucht ist man mit dem Chiptuning richtig beraten, denn das ist verglichen mit anderem Tuning sehr günstig.
Bilder: Titelbild: Clker; Motor: L.Lohwieser / pixelio.de; Tanken: BettinaF / pixelio.de