Billard Titelbild

Thomas über Billard und Tipps und Tricks fürs Billard spielen

Billard ist zwar kein Volkssport wie Fußball, wird deswegen aber trotzdem von vielen Leuten gespielt. Der Name kommt übrigens aus dem Französischen vom Wort Bille, das übersetzt so viel wie Kugel oder Holzstück bedeutet. Das -ard wurde dann aus kosmetischen Gründen hinzugefügt, eine Bedeutung hat es nicht. Aber wichtiger als zu wissen woher denn der Name kommt, ist zu wissen wie man spielt. Und darum kümmert sich mein heutiger Interviewpartner Thomas, der auf seinem Blog zahlreiche Übungen und Tipps fürs Billardspielen gibt. Im Interview erzählt er uns mehr über das Spiel mit Queue und Kugeln.

 

 

Wie bist du zum Billard spielen gekommen?

Billard spiele ich schon seit meiner Jugend. Freilich war das damals nur zum Spaß und in diversen Lokalen, die nahezu alle im Hinterzimmer einen Billardtisch hatten. Gespielt haben wir auf Tischen die man heutzzutage wohl kaum als Billardtische bezeichenen könnte. Kaputtes Tuch, voller Flecken, doch das machte uns nichts aus. Vielmehr spielten wir aus Freude am Spielen und natürlich auch um uns mal ein Bier gegen einen schwächeren Gegner zu verdienen. Dann kam der Beruf, die Familie und die Existenzgründung. Mit der Eröffnung unserer Cafe-Pizzeria war dann keine Zeit mehr zum Billardspielen.

Bis vor etwa 10 Jahren, als wir unsere Pizzeria um einen Billardsalon erweiteten. Von nun an kam ich wieder regelmäßig zum Billardspielen. Und ich wurde auch besser. Es genügte, um mit meinen Gästen mitzuhalten.
Im vorigen Jahr gründeten wir sogar einen eigenen Billardclub bei uns im Lokal. Derzeit halten wir bei 37 Mitgliedern. Billardspielen kommt wieder in Mode, so ist zumindest mein Eindruck. Das ist auch der Grund, warum ich vor einigen Monaten den Billard-Blog billard.tips ins Leben gerufen habe.


Wie denkst du kann man Billard am besten lernen, durch spielen oder Übungen?

Natürlich kann das Spielen durch nichts ersetzt werden. Doch es hat auch Vorteile zu üben. Erstens ist man beim Üben alleine, also ohne Störfaktoren wie andere Spieler und man hat auch die Möglichkeit einen Stoß solange zu üben bis er wirklich gelingt. Zweitens ist nur durch das immer wiederkehrende Üben gewährleistet, dass man sich Spielabläufe und Spieltechniken wie Nachläufer, Stoppball, Rückläufer oder das Spiel mit Effet wirklich einprägen kann. Dazu habe ich auch die Übungen im Blog online gestellt. Dort findet der Anfänger eigentlich alles, das ihm den Start ins Billardleben erleichtert.

 

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Gibt es einen Trick wie man sich besser vorstellen kann wie die Kugeln wohin rollen werden?

Betrachten wir zunächst einmal was beim Anspielen einer Kugel in gerader Linie passiert. Die Energie des Spielballs wird an den Objektball, in diesem Fall die Schwarze, in gerader Linie weitergeben. Die Richtung dieser Energieweitergabe bei einer geraden Spiellinie völlig klar. Der Objektball folgt der Energielinie in die Tasche.

Aber was passiert, wenn die Schwarze nun von der Seite angespielt wird ?

Auch hier muss der Energiefluss in Richtung der Tasche gelenkt werden. Dies folgt nun der gleichen Regel, also die Weiße muss dort auftreffen, wo sie auch zuvor in gerader Linie aufgetroffen ist.
Man findet diesen Punkt mit dem Konzept des Geisterballs: Der Geisterball ist ein imaginärer Spielball, der den genauen Kontaktpunkt vorgibt. Die Position des Geisterballes ergibt sich aus der Lage der Weißen beim Kontakt so, als wenn eine gerade Linie gespielt würde. An diesem Kontaktpunkt müssen wir also treffen, um die Energie in der Richtung der grauen Linie weiterzugeben. Der Geisterball wird also im Zeitpunkt des Kontaktes durch die Weiße ersetzt. Ein einfaches Konzept also, dass uns genau den richtigen Kontaktpunkt finden lässt.

Zur Übung könnt ihr euch auch von einem Kollegen eine zweite Weiße Kugel, oder einen beliebigen Objektball, kurz an den Kontaktpunkt legen lassen. Anschließend ziehlt ihr genau und frontal auf diesen Geisterball. Schwingt mit dem Queue ein paar mal hin und her bis das Zielen abgeschlossen ist. Dann entfernt der Kollege den Geisterball und ihr ersetzt ihn mit dem Stoß durch die reale Weiße. Fertig ist der perfekte Winkelstoß.

Im Laufe der Zeit und nach mehrmaligem Üben mit dem Geisterball werdet ihr erkennen, dass man schnell ein gutes Auge für den richtigen Kontaktpunkt findet.


Was für Übungen kannst du empfehlen damit man besser spielt?

Das mit den Übungen ist halt so eine Sache. Die Einen meinen Üben ist nur was für Profis, man würde das Billardspielen schon alleine vom regelmäßigen Spielen lernen. Das mag auch stimmen, aber wie schon oben erwähnt, hat es schon seinen Sinn, sich mal alleine mit den Kugeln, dem Queue und dem Tisch zu beschäftigen.

Denn eines gilt sicher, auch im Billardsport gilt, nur Übung macht den Meister. Die bisher erschienenen Übungen in meinem Billard-Blog findet ihr hier. Außerdem haben wir seit kurzem die Übungen auch auf dem Youtube-Kanal  vertont und für Billardanfänger ausführlich erklärt.

 

Was ist wichtiger, gut lochen können oder strategisch spielen können um den Gegner zum Beispiel in ein Foul zu locken?

Dem Gegner ein Foul zu entlocken ist wohl deshalb schon zielführend, da es mit der Konsequenz “Ball in Hand” verbunden ist, und damit die Gelegenheit gibt, das Spiel neu aufzubauen. Bei starken Gegnern ist ein Foul oft mit dem Spielverlust verbunden, da er mit der freien Lageverbesserung der Weißen wohl seine Kugeln versenken wird, und man dann selbst nicht mehr an den Tisch kommt.
Gut Lochen zu können ist natürliche die Voraussetzung ein Spiel gewinnen zu können. Es gehört zu den Basics. Deshalb gilt ja. Üben, üben, üben.

 

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Wie kann man mehrere Kugeln auf einmal lochen?

Das ist gar nicht so leicht, vielmehr entsteht es oft zufällig, oder passiert einfach beim Anstoß, dem sogenannten “Break”. Das Lochen von mehreren Kugeln gleichzeitig ist auch nicht wirklich ein erstrebenswerter Spielzug. Denn es werden damit oft viele Kugeln am Tisch bewegt und das Lagebild am Tisch verändert sich so sehr stark. Das ist dann oft nicht förderlich für das Weiterspielen.

Eine weitere Möglichkeit zwar nicht mehrere Kugeln auf einmal, aber zumindest gleich hintereinander zu lochen ist die sogenannte “Kombination”. Sie ist ein Sonderfall und kommt gelegentlich vor. Hierbei wird eine eigene Kugel so angespielt, dass die in ihrem Lauf wieder eine eigene Kugel trifft und diese so versenkt wird. Wenn sich doch einmal eine Kombination anschickt, ist dabei besonders darauf zu achten, dass die Weiße, also der Spielball, möglichst kontrolliert gespielt wird, um die Position auf die nächste spielbare Kugel gut zu behalten.

 

Was ist am Billardspiel am wichtigsten? Der Anfang, der Mittelteil oder das Ende?

Das Spiel beginnt mit dem Anstoß. Die Kugeln gut zu splitten, also über den Tisch zu verteilen ist die Voraussetzung für einen guten Einstieg. Ist das Break gut gelungen, ist das schon die halbe Miete. Der Mittelteil, also das gekonnte Lochen der Kugeln, ist wohl auch entscheidend. Denn eines gilt sicher: Wer nichts trifft, kann wohl auch nicht gewinnen. Den Lauf der Weißen im Blick zu halten um immer wieder einen guten Anschluss zu finden ist hier wohl mit das Wichtigste.

Das Ende, also das Spiel auf die Schwarze, ist hierbei nur der Abschluss guter Aufbauarbeit. Denn die Schwarze ist ja auch nur eine Kugel von vielen. Sie ist gleich groß, gleich schwer, eben nur schwarz. Doch oft kann ich beobachten, dass beim Spiel auf die Schwarze besonders viele Fehler gemacht werden. Hier ist wohl oft ein bisschen Nervosität mit im Spiel. Billard ist eben auch Kopfsache.

 

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Wo kann man hingehen wenn man Billard in Ruhe üben will, gibt es da Vereine?

Billardspielen und Üben kann man in einem Verein sicher besser. Erstens kann man nahezu unbegrenzt am Tisch stehen und man findet auch immer genügend stärkere Gegner um sein Spiel zu verbessern. Jahresmitgliedschaften in Vereinen betragen in der Regel zwischen 150,- und 250,- Euro. Vorteile hierbei sind auch der gesellschaftliche Anschluss, die Möglichkeit Turniere zu spielen und vieles mehr.

Jeder Billardspieler hat aber schon einmal davon geträumt – dem eigenen Billardzimmer. Ein Billardzimmer ist eine feine Sache, jedoch sollte man unbedingt beachten, dass sich die Lebenssituationen im Lauf von 15 Jahren leicht hinsichtlich Platzbedarf und der “Liebe zum Billard” ändern können. Hier stechen die Vereinsmitgliedschaft und der gelegentliche Spiel in der Billardhalle das eigene Billardzimmer sicher aus.


Was macht dir Spaß am Billard spielen?

Das ist wohl die schwierigste Frage in diesem Reigen. Gleichgesinnte zu treffen und mit ihnen ein gemeinsames Hobby oder eine Sportart auszuüben ist sicher ein willkommener Ausgleich zum Berufsalltag. Dies gilt aber sicher für alle Freizeitaktivitäten. Billardspielen hat für mich aber auch viel mit Konzentration zu tun, denn die mentalen Fähigkeiten entscheiden oft über Sieg und Niederlage in diesem Sport. Freilich ist es auch interessant sein Wissen weiterzugeben, entweder im Spiel mit Anfängern oder eben auf meinem Billard-Blog.

 

 

Bilder: Titelbild: Clker; Kugeln im Dreieck: Hiero  / pixelio.de; Kugeln in Bewegung: Didi01  / pixelio.de; Leuchtbanner: Gabi Schoenemann  / pixelio.de

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