Ein paar Superhelden kennt wirklich jeder, sei es Superman, Spiderman, Batman oder Catwoman. Hinter diesen großen Titeln versteckt sich aber ein noch viel größeres Universum an weiteren Superheldenfilmen und vor allem die Comics strotzen nur so vor Vielfältigkeit und unterschiedlichen Helden, die es teilweise noch nicht auf die Kinoleinwand geschafft haben. Einen tieferen Einblick in die Welt der Superhelden findet man bei Michael auf seiner Seite Superheldenkino. Im Interview erfahren wir, was hinter den Superhelden steckt und wo Superman, Batman und Co. eigentlich herkommen.
Wie bist du zu den Superheldenfilmen gekommen, was fasziniert dich so daran?
Ich habe schon als Kind gerne Comics gelesen. Angefangen mit den eher seichten Disney Klassikern und später dann die Marvel und DC Comics, wie Spider-Man und Batman. Daher hatte ich auch schon immer ein Vorliebe für Cartoons – heute fallen diese ja eher unter den Begriff Animations-Serien. Mein erster Superheldenfilm dürfte Superman – Der Film von 1978 gewesen sein, der mich als Kind sehr beeindruckt hat.
Die Faszination liegt vor allem darin, das in Superhelden- und Comicverfilmungen der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind und man so immer neue Dinge präsentiert bekommt. Spannend dabei ist natürlich auch immer die Art und Weise wie der Protagonist an seine Kräfte gekommen ist und wie er damit umgeht. Superheldenfilme können darüber hinaus auch immer die Grenzen des technisch machbaren ausloten und dem Zuschauer das Böse so präsentieren, wie es in anderen Genres vielleicht nicht möglich ist.
Welche Helden gehören zu DC und welche zu Marvel?
Marvel und DC verfügen über ein riesiges Portfolio an Superhelden von hunderten von Superhelden. Hier alle aufzuzählen würde wohl den Platz sprengen. Die bekanntesten Superhelden von Marvel dürften die Avengers um Captain America und Iron Man, die X-Men sowie die Fantastic Four sein. Daneben tummeln sich auch eine Reihe weiterer Superhelden wie Spider-Man, Daredevil oder den Inhumans.
Im DC Comics Universum trifft man auf Batman, Green Lantern, Superman, The Flash, Arrow und Wonder Woman.
Wer ist die älteste Figur?
Wenn man die älteste Figur aus beiden Comic Schmieden meint, dann ist es Superman, der 1938 in Action Comics #1 seinen ersten Auftritt hatte. Befasst man sich ein bisschen mehr mit der Materie, dann sieht man, dass im Prinzip auch Robin Hood und Zorro viel Ähnlichkeiten mit heutigen Superhelden haben. 1934 erschien außerdem die erste Ausgabe von Mandrake the Magician. Mandrake ist ein Magier und kämpf mit seinen magischen Kräften, verrückte Wissenschaftler und Wesen aus fremden Dimensionen. Madrake ist übrigens auch in dem Cartoon Defenders of the Earth (1986) zu sehen.
Welcher Superheld ist am stärksten?
Im Prinzip könnte das jeder sein, denn es kann sich mit jedem neuen jedem neuen Comic alles ändern. Der stärkste Superheld ist derzeit Franklin Richards, der Sohn von Mr. Fanstatic und The Invisible Woman von den Fantstic Four. Die Figur ist wahrscheinlich den wenigsten bekannt hat aber zweimal den Teufel höchstpersönlich besiegt und außerdem mal nebenbei ein eigenes Universum erschaffen – schwer zu toppen.
Entstammen die Superhelden aus heutigen Filmen alten Ideen (z.B. Comics) oder schaffen die Filmemacher auch immer mal neue?
Die meisten Filme basieren eigentlich auf Comic Charakteren. Ausnahmen wie Push, Ich bin Nummer Vier oder Chronicle – Wozu bist du fähig? sind eher selten. Es ist, denke ich, einfacher eine bekannte Figur und ein bekanntes Universum als Vorlage zu nehmen, da hier bereits eine größere Fanbase existiert und Superheldenfilme – von den Produktionskosten her – in einer höheren Liga spielen. Die Filmstudios wollen hier kein großes Risiko eingehen.
Wie sehr unterscheiden sich Superhelden in Kinofilmen von den Comicausgaben?
In den Comics geht es meistens sehr viel verrückter zu, als auf der Leinwand. Dadurch, dass es in den Comics oft alternative Realitäten gibt und ständig gestorbene Superhelden wieder auferstehen, sind die Comics mithin auch brutaler und es kann jeden treffen. In den Filmen wäre es undenkbar Superman sterben zu lassen, nur um ihn im nächsten Film zu sehen, wie er wieder von den Toten aufersteht. Das “normale” Filmpublikum” wäre damit wahrscheinlich etwas überfordert.
Welche Superheldenserien gibt es alles?
Im nächsten halben Jahr werden circa zehn Superhelden-Serien auf den heimischen Bildschirmen zu sehen sein. Im DC Universum laufen derzeit Arrow und The Flash am besten, bei Marvel konnte Daredevil alle Kritiker überzeugen. Wir erinnern uns natürlich auch an die alten Serien wie Der unglaubliche Hulk mit Lou Ferrigno oder Batman mit Adam West. Was es sonst gibt, dass schaut man sich am besten auf meinem Blog an.
Kommen in diesem Jahr noch ein paar Kinofilme mit Superhelden raus?
Das Superhelden-Jahr 2015 wurde zuletzt mit Fantastic Four beendet. Im nächsten Jahr warten allerdings meine persönlichen Favoriten Deadpool und Suicide Squad auf ihren ersten Leinwandauftritt. Man darf sich außerdem auf Captain America: Civil War und Batman v Superman freuen.
Was ist dein persönlicher Lieblingsfilm und warum?
Mein persönliches Highlight ist ganz klar Batman: The Dark Knight Rises von Christopher Nolan. Keine Superhelden-Verfilmung hat es geschafft dem Helden und den Bösewichten so viel Tiefe zu verleihen wie der dritte Teil von Nolan’s The Dark Knight Trilogie. Der Film ist außerdem erstklassig besetzt und hervorragend inszeniert. Nolan hat mit dem Film gezeigt, dass ein Superheld seine Menschlichkeit trotz seiner Fähigkeiten nicht verliert. Gerade diese Distanzierung vom allmächtigen Superhelden macht meiner Meinung nach den Reiz des Film aus.
Bilder: Titelbild: Clker; Batman Figur: Lorenz Rings / pixelio.de; Kino Schriftzug blau: Rainer Sturm / pixelio.de; Kino Schriftzug rot: Clemens Mirwald / pixelio.de