Hinter den drei Buchstaben Nia verstecken sich viele Dinge. Der Deutsche Inflationsverband, ein Flughafen in Liberia, der Normenausschuss Informationstechnik und Anwendungen oder die Verwaltung der wetindischen Insel Nevis. Aber so interessant diese Themen klingen, wir beschäftigen uns heute im Interview lieber mit Nia im Sinne von neuromuskulärer integrativen Aktion. Was sich hinter diesen drei langen Worten genau verbirgt und wie es unserer Gesundheit und unserem Körper hilft erklärt uns heute Nia Coach Ben im Interview über Fitness, Entspannung und die Befreiung von Stress.
Was genau ist Nia?
Nia steht für „Neuromuskuläre Integrative Aktion“ und dahinter steht ein Bewegungskonzept, das die wichtigsten Bereiche des Körpers stärkt. Es vereint Bewegungen aus den beiden größeren Richtungen Kampfsport und Yoga sowie vielen kleinen weiteren Einflüssen wie etwa der Alexander-Technik Körpertherapie.
Durch diese bunte Mischung entsteht ein sehr breites Spektrum an Bewegungen, die sowohl für die Fitness gut sind, aber auch relaxend wirken. Durch die vielen verschiedenen Arten der Bewegungen, die mal langsamer ablaufen, mal schneller oder mal sanft sind und dann wieder stärker, deckt man körperlich und seelisch sehr viele Bereiche damit ab. Nia ist getanzte Lebensfreude.
Wie läuft so eine Nia-Session ab?
Eine Nia-Session gliedert sich in 7 Phasen. Phase 1 und 2 bestehen darin, sich einen Schwerpunkt für die Trainingseinheit auszusuchen und sich mental auf das Training vorzubereiten. Das heißt: Abschalten, die Sorgen, den Stress, die Probleme, die Arbeit einfach für einen Moment links liegen lassen damit man sich nur auf sich selbst konzentrieren kann.
In Phase 3 fängt man ersteinmal langsam mit den Bewegungen an, um sich aufzuwärmen und ein Gefühl für den Körper zu bekommen. In der vierten Phase intensiviert man das Training und man geht zu kraftvolleren und schnelleren Bewegungen über. Hierbei schaut man aber, dass man das Tempo immer mal wieder variiert. In der nächsten Phase beruhigt man sich dann wieder mit langsamer werdenden Bewegungen, um in Phase 6 mit dem Training auf dem Boden zu beginnen. Die letzte Phase ist dann das Austreten. Hierbei kann man wahrnehmen, was sich durch das Training im Körper verändert hat und entspannt den Tag ausklingen lassen.
Was macht man konkret dabei?
Das ist schwierig zu erklären, man kann sich wirklich schlecht etwas darunter vorstellen wenn man Nia noch nie gemacht geschweige denn gesehen hat. Es gleicht einer Art Tanz mit anschließendem Yoga und Trockenübungen um es ganz einfach auszudrücken. Damit deine Leser sich ein Bild machen können, kann ich hier vielleicht auf ein Youtube Video verweisen:
Was genau sind die positiven Effekte?
Zuallererst macht Nia unheimlich viel Spaß und man kann dabei sehr gut abschalten und den Alltag hinter sich lassen. Allein dieser psychische Effekt ist heutzutage sehr wertvoll. Man tut zudem etwas für seine Fitness und ist in Bewegung. Das wichtigste dabei ist die Verbindung zwischen Körper und Geist, seinen Körper zu fühlen und dabei klar im Kopf zu werden. Am Ende der Session kommt man völlig entspannt und ausgeglichen zurück.
Natürlich wird auch die Fitness gesteigert, aber joggen tut das auch. Bei Nia geht es vor allem um das psychische Wohlbefinden, und das ist am wichtigsten. Der griechische Philosoph Epiktet hat einmal gesagt „Es sind nicht die Dinge selbst die den Menschen beunruhigen, sondern seine Sicht der Dinge“. Und Nia verbessert unsere Einstellung komplett, wodurch es uns generell einfach besser geht. Es kann zudem auch Energien im Körper aktivieren, die uns bei Krankheiten helfen oder uns endlich wieder richtig Energie verleihen.
Wie findet Nia im Alltag Verwendung?
Nia hilft im Alltag definitiv weiter. Man ist generell ausgeglichener und weniger gestresst. Das bedeutet nicht, dass man nach einer Session am nächsten morgen so entspannt auf die Arbeit kommt, als hätte man einen durchgezogen. Das bedeutet eher, dass man die Dinge mit der Zeit einfach anders sieht, sprich man lässt sich nicht mehr so leicht aus der Ruhe bringen. Dadurch dass man seinen eigenen Körper näher kennenlernt, reagiert man auf dessen Signale wie zum Beispiel Bauschmerzen auch ganz anders und entwickelt oft ein neues Selbstbewusstsein.
Nia findet auch in der Mode Anhänger, es gibt wie beispielsweise hier bei Nipala bereits eigene Nia-Kollektionen, die das getanzte und fröhliche Lebensgefühl mit in den Alltag bringen. Vor allem wenn man selbst Nia praktiziert, steigert solche Kleidung ungemein die Leichtigkeit und Gelassenheit, da dann die lockere mentale Einstellung und die Lockerheit des Körpers durch die Kleidung unterstützt und nicht wie sonst eingeschränkt wird.
Für wen ist Nia geeignet?
Für jeden! Nia ist kein schwerer Sport, jeder kann die Bewegungen machen und sie sind zudem sehr gelenkschonend. Zudem sind beim gemeinsamen Training auch Menschen aller Altersklassen und jeder Herkunft vertreten, sodass man keine Sorge haben muss keinen Anschluss zu finden.
Wie viel Zeit sollte man sich dafür nehmen?
Man sollte sich ausreichend Zeit nehmen. Ich weiß, das kann jetzt alles heißen aber Menschen sind ja schließlich auch verschieden. Für 5 Minuten zwischendurch ist Nia definitiv nichts. Man sollte sich kein Zeitlimit setzen, sondern auf seinen Körper hören. 30 bis 60 Minuten sollte man sich freihalten für eine Session. Hier geht es aber schließlich um nichts geringeres als sich selbst – die Zeit sollte man sich also definitiv nehmen.
Bilder: Titelbild: Clker; Gras und Wasser: momosu / pixelio.de; Hufeisen: Uwe Schlick / pixelio.de