Ein eigener Sandkasten ist für jedes Kind ein Traum, genau wie der Ferrari für den Papa und die Segelyacht für die Mama. Nur lässt sich der Traum des Sandkastens wesentlich leichter erfüllen. Deswegen denken immer mehr Eltern, oder Paare die auf dem Weg dahin sind, darüber nach für ihren Nachwuchs einen Sandkasten zu bauen, am besten natürlich im eigenen Garten. Aber wie geht das überhaupt? Das und weitere Fragen über das Bauprojekt Sandkasten erklärt Gärtner Hannes heute im Interview.
Wie tief muss man für einen Sandkasten graben?
Damit die Kinder im Sandkasten Spaß haben und tiefe Löcher graben können, sollte man schon ein Loch von 70 bis 100 Zentimetern Tiefe graben. Denn die Tiefe des Loches ist nicht gleich die Tiefe des Sandkastens. Unter dem Sand sollte zum Beispiel in Form von Steinen eine Drainage installiert werden, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Das verhindert die Entstehung von Schlamm. Der ist nicht nur lästig, sondern auch ein idealer Nährboden für Bakterien, was es natürlich zu verhindern gilt.
Aber zurück zur Frage: weniger als einen Meter kann man natürlich auch machen, aber ich habe als Kind immer am liebsten tief gegraben (weshalb ich wohl auch Gärtner geworden bin ) und wenn man eh schon ein Loch gräbt, dann doch gleich gescheit. Tiefer geht natürlich auch immer. Das ist dann eine Frage der Arbeit die man investieren will, aber mit einem Meter buddeln sollte man sich mit der richtigen Unterstützung anfreunden können.
Wie groß sollte man einen Sandkasten in den Abmessungen planen?
Auch da sind natürlich keine Grenzen gesetzt, denn wenn es nach den Kindern geht ist ein größerer Sandkasten natürlich immer besser als ein kleinerer.
Planen sollte man mit 2 mal 2 Metern. Das ist dann (wie man beim graben merken wird) schon ein ziemlich großes Loch, aber wenn man den Sandkasten so groß baut haben die Kinder auf jeden Fall einiges an Freiraum. Wenn es die Größe und der Aufbau des Gartens zulässt, kann man aber ruhig auch noch größer bauen. Wenn für die nächsten Jahre zum Beispiel weitere Kinder geplant sind, dann ist das durchaus clever.
Wie aufwändig ist der Bau und wie lange dauert das in etwa?
Der Bau läuft grob in zwei Schritten ab. Schritt 1: Loch buddeln. Schritt 2: den Sandkasten oben anbringen und befüllen.
Wie aufwändig das ist und wie lange das dauert hängt immer ganz davon ab wie einfach man es sich macht, von daher will ich da jetzt keine genauen Zeitangaben machen. Ich sage mal, man sollte schon einen Tag einplanen, wenn man früher fertig ist kann man ja die Einweihung feiern.
Am besten lässt man sich beim buddeln von Freunden (vielleicht hat ja auch jemand einen Bagger) helfen. Dann ist man in wenigen Stunden fertig. Den Kasten selbst kann man sich entweder aus ein paar Holzbrettern vom Baumarkt selbst bauen, was wieder ein wenig Zeit in Anspruch nimmt, oder man kauft sich einen fertigen Kasten im Gartenshop. Das anbringen geht relativ simpel.
Danach muss das Loch zunächst mit Kies (Stichwort Wasserablauf) und dann mit dem eigentlichen Sand befüllt werden. Fertig. Ich würde sagen das ist auch für handwerklich nicht so talentierte Leute machbar, es ist vor allem Arbeit und Schweiß den man reinstecken muss.
Was gibt es für Zubehör für den Sandkasten?
Jeder Sandkasten sollte einen Deckel haben, damit man ihn abschließen kann. Und den Deckel kann man natürlich schön gestalten, ich habe schon welche mit Rasenimitat gesehen, die optisch wirklich etwas hergemacht haben.
Und wer will, kann statt des einfachen Randes am Sandkasten auch eine Bank anbauen, dann kann man auch eine Picknickpause beim spielen machen. Ansonsten gehört in den Sandkasten natürlich vor allem Spielzeug.
Wie viel Sand braucht man? Und wo bekommt man den her?
Für Sandkästen nimmt man zuallererst am besten den Spielsand aus dem Baumarkt. Der ist perfekt zum Formen geeignet und es besteht dadurch dass keine spitzen Steine enthalten sind ein geringeres Verletzungsrisiko.
Wie viel man braucht kann man sich einfach ausrechen. Ein Kubikmeter Sand wiegt circa 1,2 Tonnen. Man nimmt also die Breite mal die Länge mal die Tiefe in Metern und das dann mal 1200. Dann hat man das benötigte Gewicht in Kilogramm. Bei der Rechnung muss aber beachtet werden dass man aufgrund der Drainage nur 50-70% der Lochtiefe mit Sand befüllen muss.
Muss man einen Sandkasten warten oder pflegen?
Ja das sollte man, denn es können sich dort schnell Bakterien, Unkraut und so weiter ansammeln. Und es spielen schließlich Kinder dort. Um den Sankdasten sauber zu halten, sollte generell immer die Abdeckung darauf sein wenn nicht gespielt wird. Das schützt vor Nässe, hereinfliegenden Pflanzensamen oder Tierkot. Zudem wird empfohlen, jedes Jahr neuen Sand einzufüllen, um immer sauberes Spielmaterial zu haben.
Bilder: Titelbild: Clker; Spielzeuge im Sand: Helene Souza / pixelio.de; Kind mit Spielzeug im Sand: Gila Hanssen / pixelio.de; Rotes Spielzeug im Sand: mariliese / pixelio.de