Technik vereinfacht uns das Leben. Was früher noch ein riesiger Aufwand war, ist heute ganz einfach. Die Wäsche ist wohl das beste Beispiel dafür. Während man die früher mühsam und von Hand waschen und später mit einem erhitzten Metallblock in Form eines Bügeleisens glätten musste, wirft man sie heute in die Waschmaschine und bei Bedarf später noch auf das automatische Bügelbrett. Gerade auch im Heimwerkerbereich vereinfacht die Technik vieles. Da wo gesägt oder abgetragen werden muss, muss viel Arbeit geleistet werden, die eine Maschine wesentlich vereinfacht. So auch beim Hobel. Gerade größere Flächen von Hand zu hobeln wäre sehr viel Arbeit, glücklicherweise gibt es dafür den Elektrohobel. Wie der funktioniert, wie man ihn richtig einsetzt und für welche Materialien er geeignet ist erklärt uns Fabian auf seiner Webseite und heute im Interview.
Wie genau funktioniert ein Elektrohobel?
Die Funktionsweise ist rasch erklärt. An der Unterseite des Geräts, der sogenannten Hobelsohle, befinden sich mehrere Messer. Diese drehen sich und tragen nach der voreingestellten Hobeltiefe Material ab. Des Weiteren gibt es inzwischen viele Modelle, die über eine V-Nut an der Hobelsohle verfügen. Diese wird zum Fasen, sprich dem schräg machen von Kanten benötigt.
Wie schnell arbeitet so ein Hobel, also wie schnell kann er abtragen?
Die Schnelligkeit hängt vom zu bearbeitenden Material ab. Grundsätzlich gilt, dass man bei Weichholz größere Mengen auf einmal abtragen kann. Außerdem kann man auch schneller über das Material fahren. Bei Hartholz hingegen – wie zum Beispiel Buche – kann man nur geringe Mengen abtragen und muss zudem ganz langsam über das Holz fahren.
Was muss ein guter Elektrohobel draufhaben?
Um vernünftig mit einem Elektrohobel arbeiten zu können, sollte er über eine Hobeltiefe von mindestens 1,5 mm verfügen. Des Weiteren ist es auch nicht von Nachteil, wenn das Gerät über einen variablen Spanauswurf verfügt. Das bedeutet, dass man zwischen Links und Rechts bei der Auswurfrichtung entscheiden kann. Außerdem sollte man am Spanauswurf noch einen handelsüblichen Industriestaubsauger befestigen können.
Sobald ein Gerät diese Punkte erfüllt kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Man sollte aber noch darauf achten, dass der Griff gut in der Hand liegt und der Hobel in einem Koffer geliefert wird. So tut man sich beim Transportieren nämlich deutlich leichter. Auch verliert man seltener etwas vom Zubehör.
Wer oft Kanten fasen möchte, der sollte noch darauf achten, dass das Gerät zumindest noch über eine V-Nut verfügt.
Wann braucht man eine Schleifmaschine und wann einen Hobel?
Zum Teil scheiden sich hier ein bisschen die Geister. Grundlegend lässt sich aber sagen, dass man immer dann zum Hobel greifen sollte, wenn man größere Mengen Holz abnehmen möchte. Wer hingegen die Oberfläche veredeln, also glatt bekommen möchte, der sollte zum Schleifgerät greifen. Ansonsten sind die Übergänge eher fließender Natur.
Was kann ein Handhobel was ein Elektrohobel nicht kann?
Ein Handhobel erlaubt feinere Arbeiten. Das liegt daran, weil es sie in vielen verschiedenen Ausführungen und Formen gibt. Besonders beim Möbelbau ist dies von Vorteil. Man kommt dann nämlich an jede noch so kleine Stelle und erhält stets ein tolles Ergebnis.
Festhalten lässt sich also, dass der Elektrohobel eher für grobe Arbeiten wie das Abhobeln von Brettern oder Latten geeignet ist und der Handhobel für den Möbelblau.
Wie viel kostet ein Elektrohobel?
Besonders viel Geld muss man gar nicht ausgeben. Bereits ab 50 € erhält man gute Geräte für den Heimwerkerbedarf. Profis hingegen sollten ungefähr in einer Preisspanne ab 150 € schauen gehen.
Wie laut wird er?
Dies hängt sowohl vom Gerät als auch der zu bearbeitenden Oberfläche ab. Über die 100 Dezibel Marke kommt man aber nur selten. Meist spielt sich die Lautstärke bei 80 bis 90 Dezibel ab.
Was für eine Auswahl hat man bei den Aufsätzen, um genau das raushobeln zu können was man möchte?
Wie bereits bei der Funktionsweise angesprochen gibt es keine Aufsätze, sondern lediglich mehrere rotierende Messer. Diese lassen sich nach Belieben wechseln. Außerdem gibt es an den meisten Geräten noch sogenannte V-Nuten. Diese sind allerdings starr an der Hobelsohle verbaut und lassen sich nicht wechseln. Sie dienen zum Kanten fasen.
Welche Rolle spielt die Hobelbank bei der Verwendung eines Elektrohobels?
Beim Heimwerker in der Regel keine allzu große. Profis hingegen schwören aber auf sie. Das liegt daran, weil man mit ihr oberflächenschonend Holz und andere Werkstücke einspannen kann. Außerdem ermöglicht es einem die Hobelbank noch, dass man große Platten fixieren und dann bequem bearbeiten kann.
Bilder: Titelbild: Clker; Alter Hobel: Rainer Sturm / pixelio.de; Tür: FotoHiero / pixelio.de; Tischbeine: Rainer Sturm / pixelio.de