Türklingeln gibt es in den verschiedensten Formen und Ausführungen. Von der klassischen mechanischen Variante bis hin zur weit entwickelten Variante mit Lautsprecher, Kamera und einstellbaren Ton gibt es alles was man sich nur erdenken kann. Der nachträgliche Einbau einer richtige Klingel ist in vielen Fällen aber sehr teuer. Und genau dafür gibt es Funkklingeln. Die sind eine günstige Alternative für richtige Klingeln und sehr einfach in der Handhabung. Was sie genau können verrät und Fabian, der auch eine Webseite über Funkklingeln schreibt, heute im Interview.
Wofür braucht man Funkklingeln?
Es gibt hier mehrere mögliche Einsatzgebiete. Am häufigsten werden die kabellosen Klingeln als Ersatz für eine normale Hausklingel eingesetzt. Dabei können sie sowohl außen als auch innen angebracht werden. Oft benutzt man sie aber auch bei Senioren. Sobald diese die Klingel betätigen wird ein Signal an die Pflegekraft übermittelt. Hierbei greift man allerdings nicht auf die klassischen Modelle zurück, sondern auf spezielle Senioren-Klingeln.
Woraus besteht so ein Funkklingelsystem grundsätzlich?
Alle am Markt verfügbaren Systeme verfügen über einen Sender und einen Empfänger. Dabei gibt es bei beiden Teilen verschiedene Ausführungen. Dies betrifft sowohl das Material als auch den Funktionsempfang. So gibt es Klingeln mit Sprechanlage, Kamera oder sogar mit integrierten Türöffner.
Wie schwierig ist die Montage?
Dies hängt immer von der verwendeten Funkklingel ab. In der Regel ist die Montage relativ einfach. Man klebt den Sender, also die eigentlich Klingel, an der Haustür fest und den Empfänger bringt man im Haus an. Dafür kann man handelsübliche doppelseitige Klebestreifen oder einen speziellen Flüssigkleber verwenden.
Die Montage von Funkklingeln mit besonderen Ausstattungsmerkmalen ist hingegen deutlich schwieriger. Klingeln mit integrierter Kamera müssen meist fest gedübelt werden. Bei Geräten mit Türöffner muss man sogar Schlitze in die Hauswand fräsen. Solche Klingeln können also nur versierte Heimwerker anbringen.
Kann man den Klingelton individuell einstellen?
Fast alle Geräte am Markt geben einem die Möglichkeit, zwischen mehreren Klingeltönen zu wählen. Allerdings gibt es noch immer Exemplare, die nur über einen einzigen Ton verfügen. Diese sterben aber in absehbarer Zeit aus. Dem technischen Fortschritt im Allgemeinen und den immer günstiger werdenden elektronischen Teilen sei Dank.
Viele Klingeln haben eine sehr schlechte Akustik, was kann man machen um eine gute Tonqualität zu bekommen?
Vom Prinzip her gesehen gibt es hier keine Möglichkeiten zu denen der Otto-Normalanwender greifen kann. Wer sich allerdings mit technischen Geräten auskennt und über ein bisschen handwerkliches Geschick verfügt, kann sich beim Anlöten eines neuen Lautsprechers probieren.
Was macht eine gute Funkklingel aus?
Hierauf lässt sich nicht pauschal antworten, da jeder andere Ansprüche an eine Klingel stellt. Grundsätzlich gelten aber Dinge wie eine gute Qualität sowie ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis. Außerdem sollte noch das verwendete Material und der Funktionsumfang stimmen.
Wie groß ist die Reichweite, also der maximale Abstand zwischen den beiden Geräten?
Bei den meisten Funkklingel erreicht man bei einer freien Übertragungsstrecke maximale Reichweiten von 150 Metern. Sobald Hindernisse wie Wände, Glasfassaden oder Büsche zwischen dem Sender und dem Empfänger liegen, verringert sich die Reichweite drastisch. Bereits eine Betonwand kann ausreichen um die Leistung um ganze 30 % zu verringern.
Was kostet eine Funkklingel? Wie teuer ist im Vergleich der Einbau einer „richtigen“ Klingel?
Bereits für unter 10 € bekommt man Geräte von NoName-Herstellern. Exemplare, die wirklich empfehlenswert sind bekommt man allerdings erst ab rund 20 €. Besonders hochwertige und langlebige Modelle gibt es ab einem Einkaufspreis von 50 €.
All diese genannten Summen sind aber nichts im Vergleich zum Kauf und Einbau einer richtigen Hausklingel. Einerseits kostet diese nämlich deutlich mehr und andererseits geht der Einbau, gerade durch einen Fachmann, ordentlich ins Geld. Oft sind sogar mehrere Tausend Euro fällig. Hierbei kommt es immer auf die Strecke zwischen Sprechanlage und Hörer an. Grundsätzlich gilt hier: Umso länger, umso teurer!
Gibt es auch Modelle mit integrierten Kameras?
Seit dem die Preise für Kameras im Allgemeinen enorm gefallen sind, stellen viele Firmen nun auch Funkklingeln mit integrierten Kameras her. Solche Geräte bekommt man sogar schon für unter 100 €. Der Nachteil an den günstigen Geräten ist allerdings, dass man nachts fast nichts am Bildschirm erkennt. Den “Billigheimern” fällt nämlich die Infrarotfunktion. Glücklicherweise verfügen aber auch diese Geräte über eine Sprechanlage. Daher ist dies nicht so schlimm.
Bilder: Titelbild: Clker; Klingeltechnik: Karl-Heinz Laube / pixelio.de; ein Klingelknopf mit Steinwand: Henning Hraban Ramm / pixelio.de; zwei Klingelknöpfe mit Wand: Manuel Bendig / pixelio.de