Trompete Titelbild

Wie geht Trompetenspielen? Daniel erklärt im Interview die Trompete

Schon vor 3500 Jahren haben die alten Ägypter mit trompetenartigen Instrumenten Musik gemacht, die Trompete die heute gespielt wird wurde erstmals in den 1830ern in dieser Form gebaut. Die 1,3 Meter lange B-Trompete ist dabei die häufigste Variante, die längste Trompete der Welt kommt übrigens aus Indonesien und ist 32 Meter lang. Zum spielen braucht man einen Kompressor. Mein heutiger Interviewpartner Daniel kennt sich aber besser damit aus wie man eine ganz normale Trompete mit dem Mund spielt. Daniel ist Trompetenlehrer und erzählt uns auf seiner Seite sowie heute im Interview alles über die Trompete.

 

 

Wie bist du zum Trompetenspielen gekommen?

Zum Trompetespielen bin ich über meinen Vater gekommen, der als Hobby Posaune spielt. Mich faszinierte der Klang der Trompete. Irgendwann habe ich dann mal in so ein Ding reingepustet und dann zum Unterricht angemeldet. So begann die ganze Geschichte…


Wie bist du dann Trompetenlehrer geworden?

Ich spielte in immer mehr Ensembles, Orchestern und so weiter. Irgendwann kam dann die Idee das Hobby zum Beruf zu machen. Dazu muss man an einer Musikhochschule studieren und die recht hohe Hürde der Aufnahmeprüfung nehmen, was jahrelanges Üben voraussetzt, damit man das entsprechende Niveau für ein solches Studium hat.

 

713086_web_R_K_B_by_Rainer Sturm_pixelio.de

 

Wie muss man sich das vorstellen wenn man das Trompetespielen studiert? Spielt man dann einfach den ganzen Tag oder wie läuft das ab?

Das Studium bedeutet vor allem eines: Üben. Und zwar viele Stunden täglich. Natürlich spielt man nicht einfach so vor sich hin, sondern trainiert systematisch bestimmte Fertigkeiten.

Dazu gehören Spieltechnik (also Tonerzeugung, Klang, Tonumfang, Ausdauer, Geschwindigkeit, Präzision und so weiter), musikalische Fertigkeiten (Rhythmus, Intonation, Artikulation, Melodiegestaltung, und so weiter), musikalischer Ausdruck, Ensemblespiel, Orchesterspiel und so weiter. Also ein großes, anspruchsvolles Programm. Natürlich probt man auch viel mit anderen, gibt man auch selbst Konzerte, als Solist, aber auch in Ensembles, Bands, Orchestern…

Hinzu kommt noch ein Berg von Musiktheorie, Geschichte und für Lehrer natürlich noch Psychologie, Pädägogik, Didaktik etc. Nach 8 Semestern beherrscht man dann also das Instrument auf professionellem Niveau und hat das nötige Hintergrundwissen und Unterrichtsfertigkeiten erarbeitet um kompetent unterrichten zu können.

 

Wie lange braucht man um das Trompetespielen zu lernen?

Das hängt ganz davon ab, wie gut man werden will. Meine Schüler können nach der zweiten Unterrichtsstunde bereits ein erstes Lied spielen. Um selbst in Orchestern oder Bands mitspielen zu können, sind aber meist einige Jahre nötig.

 

700610_web_R_B_by_Katharina Wieland Müller_pixelio.de

 

Braucht man dafür einen Lehrer oder geht das auch anhand Büchern oder dem Internet?

Vieles kann man sich selbst beibringen, der Anfang ist allerdings kritisch, weil man sich leicht etwas Falsches angewöhnen kann, was hinterher nur noch aufwändig korrigierbar ist. Optimal wäre ein gut ausgebildeter Lehrer, also jemand der in der Tiefe verstanden hat, wie es funktioniert. Es führt leider oft zu Problemen, wenn sich Amateure als Trompetenlehrer aufspielen.

Ich selbst habe einen online-Kurs für Autodidakten entwickelt, der einen sicher durch die Anfängerphase führt. Das funktioniert prima, wie ich aus den zahlreichen Rückmeldungen und auch Videoaufnahmen weiß, die mir Teilnehmer immer mal wieder mailen.

Autodidaktisches Lernen hat aber ganz klar auch seine Grenzen, denn vieles kann nur im persönlichen Kontakt vermittelt werden. Außerdem ist es deutlich langsamer, als mit Unterstützung eines Profis! Für Kinder ist autodidaktisches Lernen völlig ungeeignet und rein aus Büchern ist Trompete spielen meiner Meinung nach nicht erlernbar.

 

Wie fühlt es sich an in einem Orchester zu spielen? Kann man sich da überhaupt noch selbst hören?

Na klar kann man sich da selbst hören, schliesslich spiele ich TROMPETE :-) Ein naher Verwandter der Trompete, die Posaune ist übrigens das lauteste Instrument, bei dem bis zu 85 dB gemessen wurden, was den Lärm einer Motorsäge übertrifft. Aber zur Frage: es ist ein tolles Gefühl im Orchester zu spielen. Man ist eingebunden in den „Fluss“ des Orchesters, stimmt sich auf die anderen ein und trägt seinen Teil zum gesamten Werk bei.

 

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Wenn man Trompetespielen kann, kann man dann „automatisch“ noch andere Intsrumente?

Na ja, zumindes fast automatisch. Es gibt zwei Instrumente, die pratisch sofort funktionieren: das Flügelhorn und das Kornett. Wer weit fortgeschritten ist kann dann noch Piccolotrompete dazunehmen. Waldhorn kann man nach etwas Eingewöhnung auch recht schnell lernen, das gleiche gilt auch für Euphonium, Posaune und Tuba. Es gibt noch zwei „Exoten“, das wären das australische Didgeridoo und das Alphorn, die auch relativ leicht gelernt werden können, wenn man Trompete schon beherrscht.

Jedes Instrument hat natürlich seine Eigenarten und erfordert Übung, allerdings funktionieren alle Blechblasinstrumente prinzipiell genau gleich und somit ist das Umsteigen auf ein anderes Instrument erfahrungsgemäß recht einfach möglich.

 

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Bei Trompetenmusik denkt man ja eher an klassische Musik. Kommen trotzdem noch neue Trompetenlieder raus wie auch neue Popmusik rauskommt?

Seit den Trompeten von Jericho hat sich natürlich einiges getan. :-) Der Trompeter Till Brönner ist beispielsweise sehr populär und ein phantastischer Musiker. Es gibt in allen Bereichen von Klassik bis Pop eine Flut von Neukompositionen. Deren Wert als „Kunst“ ist in den allermeisten Fällen fragwürdig, aber es muss ja auch nicht alles „ernsthaft“ sein.


Was macht dir Spaß am Trompetenspielen?

Ich mag den Klang, insbesondere auch die Vielseitigkeit von brillianter Dominanz und weichen Klangfarben, die wunderbare Möglichkeiten bieten, sich auszudrücken. Früher fand ich es toll, dass man mit der Trompete alle Stilrichtungen spielen kann, also an einem Tag in einer Band und am nächsten Tag zusammen mit der Orgel in der Kirche. Heute interessiert mich die oben bereits angedeuteten Musik-„Produkte“ gar nicht mehr und ich beschäftige mich ausschliesslich mit klassischer Musik. Dort finde ich eine Tiefe und Sinn, der heute leider völlig verloren zu sein scheint.

 

 

Bilder: Titelbild: Clker; Trompetenspieler von hinten: Rainer Sturm  / pixelio.de; Wandmalerei: Katharina Wieland Müller  / pixelio.de; Stehende Trompete: Constanze Matthes  / pixelio.de; Trompetenkopf: Rainer Sturm  / pixelio.de

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