Wie ist Arbeit als Pilot Titelbild

Wie wird man Pilot und wie ist der Beruf als Pilot? Peter im Interview

Sie haben die Kontrolle über mehrere tausend Pferdestärken, die einen 300 Tonnen schweren Koloss in 10 Kilometern Höhe bis an die 1000 Kilometer pro Stunde beschleunigen. Von Russland nach Amerika, von London nach Indien oder manchmal einfach von Hamburg nach Frankfurt. Die Rede ist von Piloten, die uns jedes Jahr in den Urlaub und wieder zurück nach Hause fliegen. Der Beruf ist für viele ein Traumjob, er wird von der Stressbelastung und der Verantwortung her aber auch zu den anspruchsvollsten Jobs gezählt. Peter, der seine täglichen Erlebnisse in der Luft auf seinem Blog festhält, erzählt uns mehr über seinen Beruf als Pilot von Passagierflugzeugen.

Welche verschiedenen Stadien durchläuft man bevor man das erste mal ein Passagierflugzeug steuern darf?

Die Schulung ist heute noch etwa die gleiche wie vor 25 Jahren, als ich die Schulbank drückte. Ich trat ohne eine Flugstunde Erfahrung der Swissair bei und flog 19 Monate später als Copilot mit 115 Passagieren von Zürich nach Paris bei ziemlich misslichem Wetter. Dazwischen lagen Ausbildungssequenzen auf kleinen Flugzeugen mit einem und zwei Motoren, grosse Dinger bei der Lufthansa in Bremen und danach viele Simulator-Stunden auf der MD-81, die ich später pilotierte.



Was ist der schwierigste Teil beim Fliegen? Der Start, der Flug selbst oder die Landung?

Der Start! Man muss bei Problemen innerhalb kürzester Zeit entscheiden, ob man den Start abbrechen oder mit dem Defekt in die Luft gehen muss. Ein Fehlentscheid hat in der Regel fatale Folgen.


Was hast du vor und nach dem Flug zutun?

Ich bin circa 90 Minuten vor dem Start am Flughafen und studiere Wetter- und Flugdaten. Man macht sich ein Bild über die aktuelle Wetterlage und studiert den Zustand der Flughafeninfrastruktur und den technischen Zustand des Flugzeugs. Alle diese Informationen führen dann zu einem Treibstoffentscheid, das heißt wir bestimmen als Cockpit-Team, wieviel Kerosin getankt wird. Nach dem Flug geht es auf schnellstem Weg nach Hause, denn nicht selten sitzen wir im Kurzstreckenbetrieb zehn und mehr Stunden im Cockpit – ohne Mittagspause wohlverstanden und sechs Tage am Stück.

 

Ist das Fliegen immer abwechslungsreich oder sind alle Flüge letztendlich dasselbe?

Jeder Flug ist anders! Das hat mit dem Wetter, der Crew, den Passagieren, den Jahreszeiten und den sonstigen Umständen zu tun.

 

Wie ist der Alltag als Pilot

 

Ist eine größere Maschine schwieriger zu steuern als eine kleinere?

Das fliegerisch einfachste Flugzeug, das ich je geflogen bin, war die B747…

 

Was ist das beste Flugzeug, das du je steuern durftest?

Jumbo, Jumbo und noch einmal Jumbo. Wer einmal am Steuer einer B747 sitzen durfte wird dies bestätigen!

 

Siehst du viel von der Welt außerhalb des Flughafens und des Flugzeugs?

Auf den Langstreckeneinsätzen etwas mehr, auf der Kurzstrecke etwas weniger. Der Reiz liegt darin, dass man Städte immer wieder bereist. So war ich zum Beispiel mehr als 100 Mal in New York und gut siebzig Mal in Hong-Kong. Da lernt man Land und Leute gut kennen, auch wenn man nur eine Nacht bleibt.

 

Wie viele Übernachtungen hast du pro Monat in Hotels?

Da ich im Moment sehr viel in der Instruktion tätig bin eher wenige. Im Schnitt so drei bis vier pro Monat.

 

Blick aus dem Cockpit, aufgenommen von Peter
Blick aus dem Cockpit, aufgenommen von Peter

Was macht einen guten Piloten aus?

Man muss Menschen mögen. Komplexe Geräte in einem noch komplexeren Umfeld zu bewegen erfordert ein gutes Team, das im Notfall sich aufeinander verlassen kann und die Fähigkeit hat, Vertrauen zu schenken. Das gilt insbesonders auch für die Flugbegleiterinnen, die leider immer etwas unter ihrem Wert verkauft werden. Sie sind es in erster Linie, die bei Katastrophen Leben retten. Die Piloten sind dafür verantwortlich, dass es nicht dazu kommt.


 

Was macht dir Spaß an deinem Beruf?

Abwechslung, Menschen, Unregelmäßigkeit, Verantwortung – dies einige Schlagwörter. Auch wenn unser Beruf, wie viele andere natürlich auch, unter stetigem ökonomischem Druck steht, haben wir im Cockpit immer noch sehr viele Freiheiten, die wir im Dienste der Sicherheit auch gerne wahrnehmen.

 

 

Bilder: Titelbild: Clker, Flugzeug am Himmel: Wolfgang Dirscherl  / pixelio.de ; Bild vom Cockpit aus: Peter

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